„Nicht mehr wegzudenken“
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„Nicht mehr wegzudenken“

20 Jahre Stiftung des Landkreises Rosenheim für Menschen mit Behinderungen

Mit einer Feierstunde im Foyer des Landratsamtes Rosenheim hat die Stiftung des Landkreises für Menschen mit Behinderungen ihr 20-jähriges Jubiläum gefeiert. Etwa 50 Gäste waren der Einladung am Abend gefolgt.

Der Stiftungsratsvorsitzende Hans Loy erinnerte in seiner Rede an die Anfänge der Stiftung. Der damalige Landrat Dr. Max Gimple sei maßgeblich verantwortlich dafür gewesen, dass die Stiftung vor 20 Jahren ins Leben gerufen wurde. Seit dem habe man vielen Menschen helfen können, sagte Loy. Die Stiftung berät und unterstützt Menschen mit Behinderungen. So wurde zum Beispiel mit Umbauten an Fahrzeugen, mit Reittherapien oder auch einer Delfintherapie geholfen. Einer Frau mit Querschnittslähmung habe man die Utensilien zum Malen finanziert. „Inzwischen stellt sie ihre Bilder aus und kann sich ihre Malerei selber finanzieren. Das ist Hilfe zur Selbsthilfe“, so Loy.

Nach dem Rückblick sprach er auch über anstehende Projekte. So ist geplant in den kommenden Jahren an allen Badeseen in der Region, an der es eine Wasserwacht gibt, sogenannte Strandrollstühle zu installieren. Diese Rollstühle ermöglichen es Menschen, die nicht laufen können, trotzdem im See zu baden. Außerdem hat die Stiftung zwei mobile Behindertentoiletten und einen Container, ausgestattet mit Liege und Hebelifter angeschafft, die für Veranstaltungen gebucht werden können.

Was die Unterstützung der Stiftung für Menschen mit Behinderungen bewirkt, wurde an diesem Abend mit drei Beispielen deutlich. Drei Betroffene waren gekommen, um ihre Geschichten zu erzählen. Tanja Müller war mit ihrem Sohn Jonas da. Der 15-Jährige ist Autist. Seit elf Monaten steht ihm der drei Jahre alte Labrador Buffy zur Seite. Das Tier wurde in zwei Jahren speziell für den Jungen zum Begleithund ausgebildet.

Die Stiftung hat die Hälfte der Kosten von rund 25 000 Euro übernommen. „Es ist das Beste, was uns je passiert ist“, sagte Tanja Müller mit Blick auf die Wirkung, die das Tier auf ihren Sohn hat. „Er ist viel ruhiger geworden und traut sich mehr zu. Ich hätte nie gedacht, dass der Hund so positive Auswirkungen hat“, so Müller. Inzwischen hat Jonas eine Ausbildung zum Maurer begonnen.

Ebenfalls dankbar für die Unterstützung der Stiftung war Georg Hundhammer. Die Stiftung hatte dem 16-Jährigen ein Liegerad finanziert, mit dem er sich nun deutlich besser fortbewegen kann. Dieses Rad wächst mit, sodass er noch einige Jahre davon profitieren kann. Dritter Redner in dieser Runde war Pascal Nagels. Dank der finanziellen Unterstützung der Stiftung war er im Mai dieses Jahres bei den Special Olympics in Kiel. Hier hat er im Bowling im Doppel Gold und im Einzel Bronze gewonnen.

Stiftungsvorstand Hans Kerschbaumer dankte im Anschluss für die emotionalen Berichte. „Diese Berichte beflügeln, dass wir auf diesem Level weitermachen“.
Die Unterstützung des Landkreises Rosenheim ist der Stiftung sicher. Wie der stellvertretende Landrat Josef Huber sagte, könne er die Unterstützung des Landkreises Rosenheim zusichern. „Die Einrichtung ist so etabliert und aus der Region nicht mehr wegzudenken“, sagte Huber. Er dankte allen Mitgliedern der Stiftung für ihre Arbeit und gratulierte ihnen zum Jubiläum.

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