Veranstaltungsreihe in Rosenheim zum Internationalen Frauentag
„Vielfältig, selbstbestimmt, fair“, so lautet das Motto der diesjährigen Veranstaltungsreihe, die das Aktionsbündnis Internationaler Frauentag Rosenheim zusammengestellt hat. Die Veranstalterinnen aus rund 20 Rosenheimer Verbänden, Parteien und Institutionen wollen damit nicht nur auf das selbstverständliche Recht der Frauen, selbstbestimmt zu leben sowie die unterschiedliche Herkunft und vielfältigen Weltbilder der Rosenheimerinnen hinweisen. Sie erinnern auch an einen fairen, verantwortungsvollen Umgang mit anderen Menschen und der Umwelt in der seit letztem Jahr mit dem „Fairtrade-Town“-Siegel ausgezeichneten Stadt Rosenheim.
Seine Ursprünge hat der alljährlich seit 1911 am 8. März gefeierte Internationale Frauentag übrigens in den Streiks und Demonstrationen amerikanischer Textilarbeiterinnen von Mitte des 19. bis zum 20. Jahrhundert, die für bessere Arbeitsbedingungen, gerechten Lohn und gegen unzumutbare Arbeits- und Lebensbedingungen kämpften. Zentrales politisches Thema damals war außerdem die Forderung nach dem aktiven und passiven Wahlrecht für Frauen, das in Deutschland im Jahre 1918 eingeführt wurde.
Andere Zeiten
Die Zeiten haben sich geändert, das Selbstverständnis, die rechtliche Position und die Lebenswirklichkeit der Frauen ebenso. Viel hat sich zum Positiven bewegt; die heutige Generation an jungen Frauen steht selbstverständlich gleichberechtigt, selbstbewusst und bestens ausgebildet im Leben. Das sollte allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass sicherlich noch einiges zu tun ist in Sachen Gleichstellungspolitik und Frauenrechte, weltweit, aber auch hier in Deutschland: Heutzutage geht es um die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Frauen und Männer, eine eigenständige Existenzsicherung und sichere Renten für Frauen und immer noch um tiefsitzende Rollenklischees.
So stellt die Expertin Monika Queisser in einem aktuellen Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) fest: „Deutschland hat in den vergangenen Jahren die Voraussetzungen für die Erwerbstätigkeit von Müttern deutlich verbessert. Auch gesellschaftlich wird heute die Erwerbstätigkeit von Müttern eher akzeptiert als noch vor 15 Jahren. Die hohe Teilzeitquote bei Müttern zeigt jedoch, dass eine wirklich ausgeglichene Aufteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit innerhalb von Familien noch nicht die Regel ist. Dies schwächt nicht nur die wirtschaftliche Stellung von Frauen, angesichts des demografischen Wandels bleiben so auch wirtschaftliche Potenziale ungenutzt.“
Der Veranstaltungsreigen in Rosenheim zum Internationalen Frauentag beginnt am Freitag, 3. März, mit dem Weltgebetstag der Ökumenischen Frauen. Der Gottesdienst wurde von Frauen aus den Philippinen vorbereitet und auf der ganzen Welt gefeiert. Beginn ist um 19 Uhr in der Altkatholischen Allerheiligenkirche in der Kaiserstraße 48 und in der Katholischen Kirche „Josef der Arbeiter“ in der Krainstraße 23.
Am Dienstag, 7. März, veranstalten die Agentur für Arbeit und die Jobcenter Stadt und Landkreis Rosenheim im Berufsinformationszentrum, Wittelsbacherstraße 57, von 9 bis 12 Uhr eine Informationsmesse für Frauen. Themen sind unter anderem Weiterbildung, Wiedereinstieg in den Beruf, Kinderbetreuung, Bewerbungsverfahren und vieles mehr.
„Zur Sache Frau!“ heißt es beim Kabarett mit Marlies Blume nur für Frauen am Mittwoch, 8. März, um 20 Uhr im Bildungszentrum Rosenheim. Karten für den Abend, den die DGB Frauengruppe oranisiert, gibt es im Bildungswerk.
Kreativität, Sport, Spiel und Spaß nur für Mädchen, das bietet „Girls only“ am Freitag, 10. März, von 13 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt beim Stadtjugendring, Rathausstraße 24. Veranstalter ist der Arbeitskreis Mädchen.
Einen kunsttherapeutischen Workshop können Frauen am Freitag, 10. März, von 15 bis 19 Uhr beim Frauen- und Mädchennotruf Rosenheim besuchen. Die Teilnahme ist nur nach vorheriger Anmeldung unter Telefon 0 80 31/ 9 01 69 44 oder E-Mail an verwaltung@frauennotruf-ro.de möglich.
An „70 Jahre Bayerische Verfassung“ erinnert ein Informationsstand der CSU-Frauen-Union am Samstag, 11. März, von 10 bis 12 Uhr in der Rosenheimer Fußgängerzone. Die Lokalpolitikerinnen verteilen an dem Stand sowohl das Grundgesetz als auch die Bayerische Verfassung.
Frauen der Reformationszeit sind Thema bei einem Vortrag am Sonntag, 12. März, von 16 bis 18 Uhr im Gemeindehaus der Erlöserkirche, Königstraße 23. Der Nachmittag nur für Frauen steht unter dem Motto „Protestantische Kämpferinnen und streitbare Nonnen“, Anmeldung ist erbeten beim Veranstalter Evangelisches Bildungswerk Rosenheim-Ebersberg e.V. unter 08031/8095580 oder E-Mail an info@ebw-rosenheim.de.
Der Kreisverband Bündnis 90/Die Grünen beschäftigt sich am Sonntag, 12. März, mit dem Thema „So leben wir Frauen heute in der Einwanderungsgesellschaft“. Das Gespräch mit der Bundestagsabgeordneten Beate Walter-Rosenheimer beginnt um 19 Uhr im Gasthaus Mailkeller in Rosenheim.
„Alle gleich? Von wegen! Frauen verdienen mehr“ heißt es am Mittwoch, 15. März, um 19 Uhr im Bildungszentrum Rosenheim. Einen Zustandsbericht zur Geschlechtergerechtigkeit liefert Mag. Dr. Eva Fleischer. Eine Anmeldung ist erwünscht bei den Veranstaltern KAB Rosenheim und KAB Bildungswerk per E-Mail an g.unverdorben@kab-dvm.de.
Ein Genuss für alle Sinne ist die Vernissage „Charismen in Bildern“ am Freitag, 17. März, um 19.30 Uhr im Pfarrheim Pang. Mitglieder des Katholischen Frauendienstes Pang stellen ihre Bilder aus. Der Weltladen informiert über die Möglichkeiten von Frauen im fairen Handel ihre Talente zu zeigen und zu nutzen. Ein Verkaufstisch bietet eine Auswahl an fairen Produkten unter anderem aus Frauenprojekten.
Das mittlerweile schon zur guten Tradition gewordene Internationale Frauenfrühstück, veranstaltet vom Diakonischen Werk, ist am Samstag, 18. März, von 9.30 bis 12 Uhr im Bügerhaus Miteinander in der Lessingstraße 77. Für sieben Euro pro Gedeck (ermäßgt fünf Euro) gibt es am Buffet köstliche Spezialitäten aus aller Frauen Länder.
An den „Equal Pay Day“ erinnert der Infostand der SPD-Frauen am Samstag, 18. März, von 11 bis 14 Uhr am Max-Josefs-Platz. Sie setzen sich mit ihrem „Red Ladies Brunch“ für Lohngerechtigkeit ein.
Den Abschluss der Reihe bildet ein Vortrag mit Diskussion am Montag, 27. März, um 18 Uhr an der Hochschule Rosenheim. Der Abend nur für Frauen steht unter dem Motto „Mentale Stärke – Was Frauen von Spitzensportlen lernen können“. Referentin ist Motivationstrainerin und ehemalige Spitzensportlerin Antja Heimsoeth. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung beim Veranstalter, der Hochschule Rosenheim, wird unter www.fh-rosenheim.de/Frauentag2017 gebeten. Franziska Finsterwalder