40 haupt- und 200 ehrenamtliche Mitarbeiter zählt der Kinderschutzbund Rosenheim e.V. Bei seiner diesjährigen Jahreshauptversammlung präsentierte sich der Verein als professioneller Träger der freien Jugendhilfe, der zusätzlich mit starkem bürgerschaftlichem Engagement punkten kann.
„Wer im Krankenhaus liegt, der braucht Besuch!“ Das gilt für kranke Erwachsene und viel mehr noch für kranke Kinder, deren Eltern, Geschwister, Verwandte und Freunde oftmals viel zu weit weg wohnen oder nicht in der Lage sind, täglich ans Krankenbett zu kommen. Seit 1988 gibt es nun schon den ehrenamtlichen Besuchsdienst Kind im Krankenhaus an der Schön Klinik Vogtareuth, seit 1995 ist Gerdi Heitmair dort ehrenamtliche Mitarbeiterin mit wöchentlich vier Stunden. Sie kam in den letzten fast 24 Jahren mit über 2000 Kinder- beziehungsweise Elternschicksalen in Berührung und ist 50 000 Kilometer von zuhause in die Klinik gefahren. Im Jahre 2000 übernahm sie dann bis heute die Projektleitung des Vogtareuther Besuchsdienstes. Für dieses verantwortungsvolle langjährige Engagement verlieh ihr der Kinderschutzbund anlässlich ihres Ruhestandes mit herzlichem Dank die silberne Ehrennadel.
Auch Elisabeth Mottinger erhielt die silberne Ehrennadel für ihre 18-jährige Tätigkeit am Kinder- und Jugendtelefon, der anonymen Telefonberatung der „Nummer gegen Kummer“. Jährlich gehen am Standort Rosenheim mehr als 2000 Anrufe ein, davon knapp 480 intensive Beratungen. Als langjährige Beraterin war Mottinger tätig. Derzeit sind 35 BeraterInnen aktiv, eine neue Ausbildung startet gerade, damit die Beratungszeiten Montag bis Freitag von 14 bis 20 Uhr abgedeckt werden können.
Für 20 Jahre Tätigkeit im begleiteten Umgang überreichte Ehrlicher je eine Urkunde und eine Rose an Gisela Gründler, Barbara Leistner und Anschi Peters.
Viele der knapp 400 Mitglieder des Vereins sind dem Kinderschutzbund schon sehr lange verbunden. So blicken Manuela Denneborg, Heidi Eckenberger, Elisabeth Grote, Marianne Guggenbichler, Robert Hartl und Dr. Georg Stuffer bereits auf 30 Jahre Mitgliedschaft im Kinderschutzbund zurück, während es bei Ursula Huber und Regina Zehetmayer schon 35 Jahre sind.
Vorsitzende Anna-Maria Ehrlicher verschaffte den Anwesenden einen Überblick über die Tätigkeit des Vorstands und die öffentlichen Veranstaltungen im vergangenen Jahr. Den Geschäftsbericht des Jahres 2018 stellte Geschäftsführerin Marianne Guggenbichler schwerpunktmäßig mit je einem von den Städten Rosenheim und Wasserburg sowie dem Landkreis Rosenheim finanzierten Angebot vor:
In der Stadt Rosenheim erreichte der Kinderschutzbund mit dem Babybegrüßungsdienst Willkommen! in Kooperation mit der Koordinierungsstelle Frühe Kindheit der Stadt Rosenheim in 2018 insgesamt 226 Familien mit insgesamt 232 Babys – das heißt, jedes dritte der 698 in Rosenheim geborenen Babys hatte somit Kontakt zum Kinderschutzbund. Auffallend zugenommen haben die Hausbesuche, bei denen die Infotaschen übergeben wurden. Guggenbichler bedankte sich besonders bei Helga Rohrmoser, die ehrenamtlich einen Großteil der über 90 Hausbesuche durchführte. In Kooperation mit der Technischen Hochschule entwickelten Studierende der Informatik eine digitale Version der Infotasche, die im Lauf des Jahres online gehen wird.
Im Landkreis Rosenheim sind die ehrenamtlichen Familienpaten in den Regionen Wasserburg und Mangfalltal in Zusammenarbeit mit dem Fachdienst Frühe Kindheit des Landkreises Rosenheim und dem Netzwerk Familienpaten Bayern aktiv.
Der Kinderschutzbund ist Träger der Freiwilligenagentur Rosenheim Nord und des Mehrgenerationenhauses (MGH) Wasserburg. Hier wird bürgerschaftliches Engagement unterstützt und begleitet. In der Freiwilligenagentur Rosenheim Nord wurden dabei 5698 Stunden freiwilligen Engagements geleistet. Mit Unterstützung der Stadt Wasserburg konnte das MGH zusätzliche neue Räume in der Burgau beziehen. Die 45 Ehrenamtlichen des MGH wirkten dabei in 26 Angeboten und Projekten mit, durchschnittlich kamen 44 Personen pro Tag, Tendenz steigend.
Ein weiterer Schwerpunkt des Kinderschutzbundes ist und war die Elternbildung, im letzten Jahr kamen über 400 Teilnehmer zu den 22 Vorträgen.
Im Bericht der Schatzmeisterin stellte Marianne Suren den über 1,1 Millionen umfassenden Haushalt des Kinderschutzbundes vor.
Bei den turnusgemäßen Neuwahlen wurden Vorsitzende Anna-Maria Ehrlicher, die stellvertretenden Vorsitzenden Heide von Raußendorff und Barbara Zanetti, Schatzmeisterin Marianne Suren sowie die Beisitzer Silvia Tomm und Franz-Josef Würfl mit sehr großer Zustimmung wiedergewählt. Neu im Vorstand sind Schriftführerin Irmgard Bauer und Beisitzerin Monika Gertraud Gruber. Sie folgen der bisherigen Schriftführerin Carola Kahles und Beisitzerin Lisa Temme nach, die mit herzlichem Dank verabschiedet wurden.
Weitere Informationen beim Kinderschutzbund unter Telefon 0 80 31/1 29 29, www.kinderschutzbund-rosenheim.de.