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Szenen einer wilden Ehe

Als Goethe seine junge Geliebte Christiane Vulpius in seinem Haus aufnahm, für sie und später für den gemeinsamen Sohn sorgte, war das im Weimar der damaligen Zeit ein Skandal und eine Provokation. Für ihn ist sie sein „Bettschatz“, für böse Zungen eine „Hure“. Allen Anfeindungen zum Trotz lebten die beiden 28 Jahre zusammen bis zu Christianes Tod, davon 18 Jahre in „Wilder Ehe“. Da sie oft getrennt waren, haben sie sich viele Briefe geschrieben, davon sind 601 erhalten. Alltagsbriefe, die Christiane als warmherzige, lebenslustige Frau mit klarem Verstand zeigen, die mit Umsicht, Fleiß und Organisationstalent den großen Haushalt führte und so Goethe den Rücken für seine Arbeit freihielt. Auch um die Belange des Theaters kümmerte sie sich. Goethe lernen wir als liebevollen Partner kennen; es gelingt ihm, den Konflikt zwischen seiner kleinen Familie und seinen Berufen als Minister, Dichter und Theaterdirektor zu lösen. Die Schauspieler Barbara Rath-Korte und Claus Ringer, die in vielen Filmen und Fernsehspielen aufgetreten sind, tragen eine Auswahl dieser Briefe vor. Termin ist am Mittwoch, 25. Juni 19.30 Uhr im Künstlerhof am Ludwigsplatz, Veranstalter ist die Goethe-Gesellschaft Rosenheim.

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