Jahreshauptversammlung der Europa-Union Bayern mit Neuwahl
Im Rahmen der diesjährigen Jahreshauptversammlung der Europa-Union Bayern, Kreisverband Rosenheim, wurde Johanna Mathäser aus Rosenheim wieder zur Vorsitzenden gewählt. Sie wird von bewährten Kräften unterstützt: Isabella Ritter und Heidi Hell als stellvertretende Vorsitzende, Klaus Daiber als Schatzmeister, sowie Eleonore Dambach-Trapp, Florian Gerthner und Othmar Probst als Beisitzer.
Im Anschluss an den formalen Teil informierte die stellvertretende Vorsitzende Heidi Hell, Diplom-Rechtspflegerin (F.H.) i.R., Ehrenmitglied und ehemalige Generalsekretärin der Europäischen Union der Rechtspfleger zum Thema:
„Justiz in Europa – Die Rolle des Rechtspflegers: Der Kontakt des Bürgers mit dem Gericht spielt sich überwiegend auf der Ebene des Rechtspflegers bzw. seiner Aufgaben ab. Nicht nur im Grundbuchamt, dem Nachlass- und Betreuungsgericht, in der Zwangsversteigerung und der Zwangsvollstreckung entscheidet der Rechtspfleger sachlich unabhängig und weisungsfrei. Hat dieses deutsche Berufsbild auch in Europa eine Chance?“
Die Europäische Union der Rechtspfleger (EUR) ist parteipolitisch und weltanschaulich neutral. Sie vereint inzwischen 17 Berufsverbände aus Europa und drei Verbände aus nicht-europäischen Ländern. Heidi Hell gab einen spannenden Einblick in die 50-jährige Geschichte dieses europäischen Berufsverbandes.
Im Einklang mit den Zielen des Statuts der EUR, das unter anderem die Schaffung, Fortentwicklung und Harmonisierung des Rechts auf europäischer und internationaler Ebene beinhaltet, arbeitet der Verband eng mit dem Europarat und auch mit der Europäischen Kommission zusammen. Er hat 2008 ein Grünbuch zur öffentlichen und wissenschaftlichen Diskussion über die Schaffung eines neuen europäischen Berufsbildes, des Europäischen Rechtspflegers, verfasst und 2016 als nächsten Schritt ein Weißbuch geschrieben. Es enthält u.a. Empfehlungen zur Aufgabenzuteilung zur selbständigen Entscheidung und zu einer einheitlichen europäischen Ausbildung, damit der Abschluss in den Ländern der EU allgemein anerkannt werden kann.