5. Folge: Round Table
Round Table ist eine parteipolitisch und konfessionell neutrale Vereinigung junger Männer im Alter von 18 bis 40 Jahren. Round Table wurde in England gegründet. Gründer Louis Marchesi wollte eine Vereinigung ins Leben rufen, die sich zwar an das Vorbild ähnlicher Clubs anlehnte, jedoch in einem wichtigen Punkt einen neuen Akzent setzte: beim Alter der Mitglieder.
Die Mitgliedschaft in anderen Clubs ist in der Regel lebenslang angelegt, was in Verbindung mit zahlenmäßigen Aufnahmebeschränkungen meist zu einem hohen Altersdurchschnitt führt. Bei Round Table dagegen erlischt die Mitgliedschaft automatisch mit dem 40. Lebensjahr. Auf diese Weise werden regelmäßig wieder Plätze für neue, jüngere Tischmitglieder frei.
Diese Regelung hat bei Round Table zu einem Altersdurchschnitt von Mitte 30 und zu einem hohen Maß an Homogenität unter den Tischmitgliedern geführt, was die persönliche Lebenssituation in Beruf und Familie angeht.
Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges hat sich Round Table in den meisten Ländern Europas, in Afrika, Asien und Nordamerika verbreitet. Der erste deutsche Club wurde 1952 in Hamburg gegründet. Im Jahr 1991 gab es nationale Round Table-Organisationen in 47 Ländern, die sich zur Dachorganisation „Round Table International“ zusammengeschlossen haben.
Die Idee: adopt, adapt, improve
Round Table erwartet von seinen Mitgliedern Aufgeschlossenheit und Interesse gegenüber traditionellen wie neuen Ideen und Entwicklungen entsprechend dem Motto „adopt, adapt, improve“.
Das Motto stammt aus einer Rede des englischen Duke of Windsor, der im Jahr 1927 mit diesen Worten junge Männer dazu ermunterte, bewährte Lösungen zu übernehmen und sie auf die veränderten Verhältnisse der Gegenwart und der Zukunft hin weiterzuentwickeln und zu verbessern.
Ein wesentlicher Teil des Clublebens ist deshalb der Information über die Ursachen und Auswirkungen aktueller Entwicklungen und dem Austausch von Berufs- und Lebenserfahrungen der Tischmitglieder untereinander gewidmet.
Die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Meinungen und Verhaltensweisen fördert bei den Mitgliedern von Round Table eine Form der Toleranz, die Gemeinsamkeiten über Unterschiede hinweg entwickelt und dabei Gräben nicht zuschüttet, sondern Brücken darüber baut.
Service-Gedanke
Round Table erwartet von seinen Mitgliedern weiterhin die Bereitschaft, sich innerhalb des eigenen Tisches und darüber hinaus im Rahmen von „Service-Projekten“ für andere zu engagieren. Hinter dieser Erwartung steht die Überzeugung, dass der einzelne auch Pflichten gegenüber der Gemeinschaft hat. Bei dem Engagement in Service-Projekten ist nicht Geld, sondern persönlicher Einsatz gefordert, der sich auf Offenheit für die Probleme anderer und auf die Freude am gemeinsamen Handeln gründet. Round Table ist deshalb ein Service Club, jedoch keine karitative Einrichtung.
Das Clubleben
Die örtlichen Tische von Round Table treffen sich alle zwei Wochen zu einem „Tischabend“. Dieser Tischabend beginnt häufig mit einem gemeinsamen Essen und hat in der Regel einen Vortrag aus den eigenen Reihen oder von Gastreferenten im Mittelpunkt.
Daneben gehört der „Drei-Minuten-Vortrag“ eines Tischmitgliedes zu einem tagesaktuellen Thema und die Abwicklung der tischinternen „Regularien“ zum normalen Verlauf des Abends.
Gelegentlich kommt ein „Ego-Vortrag“ hinzu, in dem sich ein neues Tischmitglied vorstellt oder in dem ein älteres Mitglied den Tisch über Veränderungen in seinem persönlichen Umfeld informiert. An den Tischabenden nehmen manchmal auch die Partnerinnen der Tischmitglieder als Gäste teil.
Das Clubleben beschränkt sich nicht auf den einzelnen Tisch, sondern führt weit darüber hinaus. In der Vielzahl von Treffen und Veranstaltungen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene lernen sich Mitglieder von Round Table aus unterschiedlichen Regionen, Ländern und Kulturen kennen. Das verbindende Element dabei ist über alle Unterschiede und Grenzen hinweg die Freude aller „(Round) Tabler“ an der Begegnung mit anderen Menschen und ihre gemeinsame Grundhaltung.
Vertrauen und Freundschaft
Die Herzlichkeit und menschliche Großzügigkeit, mit der „Tabler“ in Deutschland und in aller Welt einander begegnen, gehören zu dem Erfahrungshorizont eines jeden Mitgliedes von Round Table. Oft genug wachsen daraus lebenslange Freundschaften. Und Round Table erleichtert auch so manches Problem im Alltag: So findet man zum Beispiel bei einem Wohnungswechsel in eine noch unbekannte Stadt sofort einen Kreis von Gleichaltrigen vor, von denen man durch die eigene Zugehörigkeit zu Round Table einen Vorschuss an Vertrauen und Unterstützung erwarten darf.
Bei uns in der Region finden Sie Round-Tabler in Rosenheim.