Bundestags-, Landtags- und Europa-Abgeordnete informierten sich über regionalen Arbeits- und Ausbildungsmarkt und die Situation der Jobcenter
Dr. Nicole Cujai, Leiterin der Agentur für Arbeit Rosenheim, hatte Bundestags- und Landtagsabgeordnete sowie die Europaabgeordnete, zu einem Arbeitsmarktgespräch eingeladen. Cujai an die Gäste gewandt: „Ich freue mich, dass Sie meiner Einladung gefolgt sind, zeigt es doch, dass die Themen rund um den Arbeits- und Ausbildungsmarkt von regionaler und überregionaler Bedeutung sind.“
Begrüßen konnte Cujai die Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig (CSU), die Landtagsabgeordneten Otto Lederer (CSU), Nikolaus Kraus (Freie Wähler), Claudia Stamm (Bündnis 90/Die Grünen) und Klaus Stöttner (CSU). Für das Europaparlament konnte als Gast Maria Noichl (SPD) begrüßt werden.
Sehr erfreut waren alle Gesprächsteilnehmer über die nach wie vor sehr gute Lage auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt. Cujai dazu: „Mit dem Jahr 2014 sind wir bis jetzt wirklich sehr zufrieden. Die vielen Klein- und Mittelbetriebe hier in der Region erweisen sich einmal mehr mit ihrer soliden wirtschaftlichen Lage als Garanten für einen stabilen Arbeitsmarkt und auch die „Global Player“ sind gut auf dem Markt positioniert. Trotzdem sind Personalfreistellungen nicht unvermeidbar, denn Anpassungsprozesse erfordern häufig Veränderungen bei der Belegschaft. Tritt Arbeitslosigkeit ein, haben die Betroffenen meistens einen Anspruch auf Arbeitslosengeld aus ihrer letzten Beschäftigung. Unser Bestreben ist es, diesen Menschen so schnell wie möglich eine Perspektive zu geben. Denn trotz der guten Lage auf dem Arbeitsmarkt wird es immer schwieriger, eine neue Stelle zu finden, je länger die Arbeitslosigkeit andauert.“
Für den Personenkreis der Langzeitarbeitslosen sind dann häufig die Jobcenter zuständig. Daher nahmen an diesem Gespräch auch die beiden Geschäftsführer der Rosenheimer Jobcenter (JC) teil, Armin Feuersinger für das JC Rosenheim Stadt und Franz Heuberger für das JC Landkreis Rosenheim. Sie schilderten das Aufgabenspektrum, aber auch den finanziellen Rahmen, der ihnen durch die Politik vorgegeben ist. Ein Kuriosum ist zum Beispiel, dass den Jobcentern, in deren Wirkungskreis ein guter Arbeitsmarkt vorherrscht, weniger Geld für die Integration eines Arbeitslosen zur Verfügung gestellt wird als in Regionen, in denen der Markt nicht sehr aufnahmefähig ist.
Thematisiert wurde auch die Anzahl der Flüchtlinge in Stadt und Landkreis Rosenheim sowie deren individuelle Lage. Voraussetzung für einen erfolgreichen, zügigen Start in Schule, Ausbildung und/oder Arbeit ist das Erlernen der deutschen Sprache. Hier ver-streicht zum Teil viel Zeit, bis Flüchtlinge mit einem – durch das BAMF (Bundesamt für Migration) genehmigten – Deutschkurs beginnen können. Die Abgeordneten nahmen dieses Thema auf und wollen sich für ein beschleunigtes Verfahren einsetzen. Am Schluss waren sich alle einig, dass von dieser Form des direkten Informationsaustausches Arbeitsagentur und Politik gleichermaßen profitieren.