Mit dem Fahrplanwechsel steigen Stadt und Landkreis in den MVV-Verbund ein
Zum diesjährigen Fahrplanwechsel am 10. Dezember wuchs das MVV-Tarifgebiet um die Landkreise Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen, südlicher Teil, Rosenheim sowie um die kreisfreie Stadt Rosenheim.
Das sind rund 455 000 Einwohner und über 70 Kommunen mehr im MVV-Verbundraum als vorher. Auf weiteren 3 000 Quadratkilometern Verbundgebiet kommen über 1 500 Haltestellen und etwa 100 Buslinien hinzu.
Die Erweiterung des MVV-Verbundgebietes wurde drei Tage vor dem Stichtag in Holzkirchen im Landkreis Miesbach gefeiert. Anwesend waren Vertreter des Freistaates Bayern, der Landeshauptstadt München, der alten und neuen MVV-Verbundlandkreise, von Aufgabenträgern und Verkehrsunternehmen sowie vom Münchner Verkehrsverbund.
Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter: „Jetzt ist es so weit: Eine halbe Million Menschen in den Erweiterungslandkreisen kommen ab Sonntag zum Münchner Verkehrsverbund hinzu. Genau das war unser Ziel: Die weißen Flecken auf der Verbundlandkarte sollen Schritt für Schritt verschwinden, damit alle Menschen in Bayern von einem leistungsfähigen öffentlichen Nahverkehr aus Bus und Bahn profitieren. Mit unserem Förderprogramm für Verbundgründungen und -erweiterungen hat der Freistaat Bayern dafür den entscheidenden Anstoß gegeben und ein großes Stück zum Ergebnis des heutigen Tages beigetragen.“
Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter, Vorsitzender der MVV-Gesellschafterversammlung: „Die Verbunderweiterung des MVV ist aus meiner Sicht eine der wichtigsten verkehrspolitischen Entscheidungen der letzten Jahre. Eine gute Zusammenarbeit mit den Landkreisen im Großraum München war mir von Anfang an wichtig. Daher freue ich mich sehr, dass wir den Beschluss gefasst haben, die Landkreise Miesbach und Rosenheim sowie den südlichen Teil von Bad Tölz-Wolfratshausen und die Stadt Rosenheim in den Münchner Verkehrs- und Tarifverbund aufzunehmen. Mit dieser MVV-Erweiterung wird es für viele Menschen sehr viel einfacher und günstiger, mit dem ÖPNV rein in die Stadt oder raus aufs Land zu fahren. Und der Erfolg des Deutschlandtickets zeigt: Wird ein Tarifsystem drastisch vereinfacht, gewinnt der Öffentliche Nahverkehr Nutzerinnen und Nutzer hinzu. Insofern ist die beschlossene Verbunderweiterung vor allem eins: ein echter Gewinn für die Bürgerinnen und Bürger in Stadt und Region!“
Ein MVV-Ticket für sämtliche Verkehrsmittel lautet seit über 50 Jahren die erfolgreiche Devise in München und den acht Verbundlandkreisen – und es zeigt sich immer deutlicher: Je einfacher, günstiger und komfortabler die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs, desto öfter steigen die Menschen in Busse und Bahnen ein. Und je mehr Menschen vom Auto „umsteigen“, desto mehr profitiert nicht zuletzt unser Klima.
Neu im MVV ist der Landkreis Rosenheim. Laut Landrat Otto Lederer war das „Ja“ zum MVV-Beitritt für den Landkreis Rosenheim eine Entscheidung mit besonderer Tragweite. „Der Schritt ist ein starker Impuls, um möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern im Landkreis den Umstieg auf den ÖPNV zu erleichtern. Ich bin überzeugt, dass das ein wichtiger Baustein ist, um die Kommunen vom Individualverkehr zu entlasten. Darüber hinaus ermöglicht das Ticket weiteren neuen und treuen Nutzern der MVV-Angebote, unsere wunderschöne Region klima- und umweltfreundlich zu erkunden. Ein herzliches Dankeschön an alle, die dazu beigetragen haben, dieses große Gemeinschaftsvorhaben möglich zu machen.“ so Landrat Lederer weiter.
Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März ergänzt: „Der Beitritt zum MVV stärkt den ÖPNV im Rosenheimer Stadtgebiet. Unsere Bürgerinnen und Bürger bekommen nicht nur einen attraktiveren Personennahverkehr, sondern durch das einheitliche Tarifsystem auch einen einfacheren. Mit dem MVV als professionellem Partner wird der ÖPNV in Rosenheim eine echte Alternative zur Individualmobilität.“
Wenn es darum geht, die Öffentlichen zu nutzen, stellt die Tarifsituation außerhalb von Verkehrsverbünden oftmals eine Hürde dar, vor allem, wenn verschiedene Verkehrsmittel genutzt werden sollen. Wer beispielsweise heute mit Tram und S-Bahn von München-Schwabing zum Hauptbahnhof fährt, dann den Zug nach Prien nimmt, um von dort aus weiter mit dem Bus in den nur zehn Kilometer entfernten Ort Gstadt am Chiemsee zu fahren, muss drei Fahrscheine lösen. Seit 10. Dezember genügt ein einziges Ticket – vom MVV!
MVV-Geschäftsführer Dr. Bernd Rosenbusch: „Die größte Verbundraumerweiterung in der Geschichte des MVV trägt den inzwischen weit ins Münchner Umland reichenden Pendlerströmen ebenso Rechnung wie dem umfangreichen Freizeitverkehr, der von München aus traditionell bis in den Voralpenraum reicht. Die Bewohner der neuen Verbundlandkreise profitieren genauso wie die bisherigen MVV-Nutzer. Weitere Erweiterungen sind bereits in Planung.“
Ein weiterer überzeugender Vorteil einer Verbundraumerweiterung ist die übergreifende Fahrplan- und Tarifauskunft. Sämtliche notwendigen Informationen, um im gesamten Verbundraum bis nach Kochel, Bayrischzell oder sogar Kufstein mobil zu sein, sind künftig dort abrufbar.
Alle Informationen zur MVV-Verbundraumerweiterung sowie detaillierte Informationen zu den Neuerungen bei allen Verkehrsmitteln stehen auf der Homepage des MVV unter mvv-muenchen.de/neu.