Ein Netzwerk für Familien
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Jahreshauptversammlung der Rosenheimer Aktion für das Leben

Wie wichtig die Rosenheimer Aktion für das Leben für die Region ist, lässt sich an einer einzigen Zahl ablesen. Im vergangenen Jahr wurden mehr als 1 100 Beratungsgespräche geführt, so viele wie noch nie.
Die frühere bayerische Sozialministerin Christa Stewens lobte dann auch die Aktion auf deren Jahreshauptversammlung: „Wir brauchen Vereine wie ihren. Sie schauen hin, unterstützen und legen Wert auf Nachhaltigkeit.“

Erstmals wurde die Jahreshauptversammlung der Rosenheimer Aktion für das Leben von der im Herbst gewählten neuen Vorsitzenden Christine Domek-Rußwurm geleitet. Nach ihren Angaben wurden 2018 knapp 240 Familien betreut und 73 Hausbesuche durchgeführt. „Wir haben gemerkt, wir müssen mehr raus.“ Daher sollen die Hausbesuche ausgebaut werden. Die beiden Geschäftsführerinnen der Aktion, Brigitte Plank und Manuela Damköhler, lobte sie, weil sie ihr Herz auf dem rechten Fleck haben, aber auch keine Scheu haben durchzugreifen, wenn es notwendig ist.

Die häufigsten Gründe, ein Beratungsgespräch zu führen, waren Probleme mit Wohnung und Miete. Weitere Themen waren unter anderem die Unterstützung durch Darlehen bei finanziellen Problemen, Schulgeld, Mittagsbetreuung, Gesundheit, Schulranzen oder Geschenke zu Weihnachten. Brigitte Plank und Manuela Damköhler schilderten anhand von konkreten Beispielen, wie die Aktion schnell und unbürokratisch helfen kann.
Zudem ist die Rosenheimer Aktion für das Leben Träger des Patenprojekts „Jugend in Arbeit“. Die drei hauptamtlichen Projektleiterinnen Kerstin Stock, Silvia Schütz und Regina Haidn betreuen rund 200 Ehrenamtliche im gesamten Landkreis, die sich bereiterklärt haben, junge Menschen in ihrem Leben sowie in Schule und Ausbildung zu begleiten. Aktuell gibt es 167 Patenschaften.

Von der früheren bayerischen Sozialministerin gab es viel Lob dafür: „Wir müssen genau hinschauen, wo liegen die Schätze, die Begabungen junger Menschen. Sie helfen Jugendlichen über eine Schwelle, lassen sie aber auch wieder los.“ Letzteres war Stewens sehr wichtig, denn Kinder und Jugendliche müssen sich entwickeln können.

Die ehemalige Ministerin präsentierte Daten wonach familiäre Strukturen abnehmen. Immer weniger Kinder leben bei verheirateten Eltern, die Zahl der Alleinerziehenden steigt und Mehrkinderfamilien werden immer seltener. Trotzdem blieb Stewens optimistisch: „Familie ist zäh und sie überlebt.“ Der These von der Familie als Auslaufmodell widersprach die Politikerin, „Familien sind das soziale Fundament unserer Gesellschaft.“
„Ein Kind zu begleiten ist eine der spannendsten Aufgaben überhaupt“, sagte die sechsfache Mutter und 24-fache Großmutter Christa Stewens. Und weil Kinder aus ihrer Sicht so wichtig sind, sieht sie nicht nur die Politik, sondern auch die Gesellschaft gefordert: „Kinder und Eltern rauchen ein Netzwerk aus unserer Gesellschaft, und sie – die Rosenheimer Aktion für das Leben – sind ein Teil dieses Netzwerkes.“

 

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