Zunehmende Gefahr für die Gesundheit durch Plastikmüll
Bilder von riesigen Plastikmüllstrudeln im Ozean, von verendeten Walen, in deren Mägen sich anstelle von Plankton über 30 Plastiktüten und eine erhebliche Menge Mikroplastik befinden, sie schrecken derzeit die Öffentlichkeit auf.
Das Ausmaß der Verschmutzung unserer Meere ist bereits seit Längerem bekannt. Der Naturschutzbund Deutschland spricht davon, dass weltweit pro Jahr 300 Millionen Tonnen Plastik produziert werden; davon würden nach Schätzungen der UN-Umweltbehörde mehr als zehn Millionen Tonnen als Müll in den Ozeanen landen. Auf jedem Quadratkilometer der Wasseroberfläche würden inzwischen bis zu 18 000 Plastikteile unterschiedlichster Größe treiben.
Inzwischen haben diese beunruhigenden Tatsachen nicht nur das Bewusstsein einer großen Mehrheit der Bevölkerung erreicht, auch die Politiker sehen inzwischen national und weltweit Handlungsbedarf. So haben sich kürzlich Verhandlungsführer der EU-Staaten und des Europäischen Parlamentes über eine Richtlinie verständigt, die Wegwerfprodukte aus Kunststoff, etwa Wattestäbchen, Trinkhalme oder Plastikbesteck und -teller verbieten soll. Allerdings soll diese Verordnung, die in etwa zwei Jahren in Kraft treten soll, nur für Artikel gelten, für die es bessere Alternativen gibt.
Außerdem erhofft man sich bei der EU, durch diese Maßnahmen den Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid zu verringern und damit Umweltschäden in Höhe von 22 Milliarden Euro zu vermeiden.
In Deutschland betrug 2015 der Anteil der Leichtverpackungen und Kunststoffe nach einer Auswertung des Statistischen Bundesamtes 13 Prozent, die Tendenz der Gesamtmenge ist steigend. Rund die Hälfte dieser Menge wurde energetisch verwertet, sprich energiebringend verbrannt. Mit einer Recylingquote von 49 Prozent liegt Deutschland EU-weit auf Platz acht und damit im oberen Drittel. Spitzenreiter ist hier Slowenien mit einer Quote von 63 Prozent.
Sensibilisiert von den Berichten über Mikroplastik in den Ozeanen und in Lebensmitteln oder Getränken untersucht man inzwischen auch die Gefahr für einheimische Süßwasserseen und -flüsse. Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbrauchschutz stellt dazu fest: „Derzeit können für Bayern noch keine gesicherten Aussagen getroffen werden über Wege und Umfang einer vermuteten Belastung von Gewässern, Lebensmitteln oder Trinkwasser mit Kunststoff-Mikropartikeln. Mögliche Auswirkungen auf die belebte Umwelt und den Menschen sind ebenfalls nur unzureichend bekannt. Das Bayerische Umwelt- und Verbraucherschutzministerium hat deshalb zwei Forschungsprojekte in Auftrag gegeben, um Klarheit über mögliche Gefahren für die Umwelt und die Gesundheit von Menschen und Tieren zu schaffen.
Auf Anfrage teilte die Stadt Rosenheim mit, dass sich der Anteil von Leichtverpackungen/Kunststoffen im Haushaltsmüll, der im Müllheizkraftwerk angeliefert wird, durch die Stadtwerke Rosenheim nicht beziffern lässt. Fest stehe laut den Stadtwerken aber, dass im Rosenheimer Müllheizkraftwerk keine Monofraktionen aus Kunststoff verbrannt werden.
Für das Einsammeln und die ordnungsgemäße Entsorgung von Leichtstoffverpackungen aus Kunststoff, Metall und Verbundstoffen in der Stadt Rosenheim ist derzeit die Firma Remondis zuständig. ff