Eines der bestgehütesten Geheimnisse Rosenheims ist gelüftet: Die Faschingssaison 2018 wird von den gebürtigen Rosenheimern Tobias uns Julia Unsicker regiert. Die beiden sind auch im realen Leben ein Paar.
Fest steht nun auch das neue Motto – „Dia de los Muertos“ verspricht „Mexikanische Nächte und den Geist der Vergangenheit“.
Wörtlich übersetzt heißt „Dia de los Muertos“ „Tag der Toten“. In Mexiko ist das ein ganz besonderer Feiertag: Nach dem Volksglauben kehren die Seelen der Verstorbenen Ende Oktober bis Anfang November zurück zu ihren Familien. Dafür werden Straßen, Häuser und Gräber bunt geschmückt. Der „Tag der Toten“ ist dort keine Trauerveranstaltung, sondern vielmehr ein rauschendes Volksfest, bei dem ausgelassen gefeiert und getanzt wird.
Diese ganz besondere Stimmung zwischen Diesseits und Jenseits will die Faschingsgilde Rosenheim in der Faschingssaison 2018 einfangen. Die Faschingsnarren dürfen sich damit auf eine temperamentvolle, farbenprächtige Show mit Gruselfaktor freuen: Gardemädchen mit schaurig-schön geschminkten Gesichtern und kleinen Totenköpfen im Haar tanzen zu heißen Rhythmen. Dafür trainieren sie bereits seit einem halben Jahr bis zu dreimal wöchentlich hart. Angeführt werden die 16 hübschen, jungen Damen aus Stadt und Landkreis, darunter acht Neuzugänge, erneut von Gardemajorin Ramona Benkert.
Julia Unsicker kam im Jahr 2012 als Gardemädchen zur Faschingsgilde Rosenheim. Jetzt stieg sie zur Prinzessin auf. „Damit geht für mich ein Traum in Erfüllung“, freut sich die 27-Jährige. Im realen Leben arbeitet sie als Augenoptikermeisterin. In ihrer Freizeit engagiert sie sich bei der Feuerwehr und tanzt leidenschaftlich gern. Vor elf Jahren hat sie bei einem Tanzkurs ihren Tobias kennengelernt. Vor zwei Jahren haben die beiden dann geheiratet. Auch der 30-Jährige arbeitet als Augenoptikermeister. Die beiden verbindet sogar noch mehr: „Traditionen und die Liebe zu unserer Heimat Rosenheim“. Diese große Verbundenheit, sind sich die beiden sicher, wird bei ihrem Tanz auch für Außenstehende spürbar sein.
Als „Prinz Tobias I., kreativer Herrscher aus dem tanzenden Inntal“ und „Prinzessin Julia II., liebliche Wächterin über Feuer und Licht“ werden sie in der närrischen Zeit regieren. Die Vorfreude darauf ist bereits groß. „Ich freue mich besonders auf unsere Auftritte vor Kindern, Senioren und Behinderten. Ihnen eine Freude machen zu können und ihre Begeisterung zu sehen, wird toll“, sind sie sich sicher.
Bei der Proklamation im Gasthaus Höhensteiger gab es für das Prinzenpaar im festlich geschmückten Saal während eines Drei-Gänge-Menüs Glückwünsche, Blumen und Geschenke, unter anderem von Rosenheims Zweitem Bürgermeister Anton Heindl, Reinhold Frey, Erster Vorsitzender des Wirtschaftlichen Verbandes und Sebastian Bauer, Ehrenpräsident der Faschingsgilde.
Prinzenpaar und Faschingsgarde absolvierten am 11. 11. gleich drei öffentliche Termine: Vom Ludwigsplatz ging es auf den Max-Josefs-Platz und danach vor das Kaufhaus Karstadt. Bis zur Eröffnung der Ballsaison muss sich die Rosenheimer Faschingsgilde jetzt aber noch einige Wochen gedulden. Mit dem Rosenball am 13. Januar im Kultur- und Kongresszentrum wird die Ballsaison 2018 offiziell eröffnet. Es folgen über 70 Auftritte, weitere Höhepunkte darunter sind der große Kinderball in der Inntalhalle am 28. Januar und der Stadt- und Landball im Kultur- und Kongresszentrum Rosenheim, bei dem neben der Faschingsgilde Rosenheim traditionell fünf weitere Faschingsgilden aus dem Landkreis Rosenheim ihr Können unter Beweis stellen.
Am 13. Februar endet dann die Regentschaft von Prinz Tobias I. und Prinzessin Julia II. beim Kehraus im Gasthof Höhensteiger. wu