Aktionsbündnis Internationaler Frauentag Rosenheim stellt Programm vor
„Gleichberechtigt. Tatsächlich?“ – unter diesem Motto steht heuer die Veranstaltungsreihe zum Internationalen Frauentag in Rosenheim. Veranstaltet wird sie vom 1. bis 30. März wieder von einem großen Aktionsbündnis unterschiedlichster Vereine, Verbände, Organisationen, Parteien und Einrichtungen aus der Region.Das Programm wurde nun kürzlich auf einer Pressekonferenz von der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Rosenheim, Christine Mayer und Vertreterinnen des Bündnisses vorgestellt.
Gleich zu Beginn nahm Christine Mayer das gewählte Motto genauer unter die Lupe: Gleichberechtigt. Auf den ersten Blick empfinden viele Frauen das so, erzählt sie aus eigener Erfahrung als Gleichstellungsbeauftragte. Frauen haben gute Schulabschlüsse, eine gute Ausbildung und sind der Überzeugung „Wir können doch alles!“ Für viele ändert sich allerdings die Sachlage mit der Geburt ihres ersten Kindes. Plötzlich würden sich alte, überwunden geglaubte Rollenmuster wieder einstellen: Der Mann als Ernährer der Familie, die Frau als Versorgerin des Haushalts und der Kinder. „Und die Corona-Pandemie mit Lockdown und Homeoffice hat diese Strukturen sogar wieder verfestigt!“, so Mayer. Gleichberechtigt. Tatsächlich? Auf den zweiten Blick scheine das Fragezeichen dann doch angebracht, meint die Gleichstellungsbeauftragte und führt auch einige Beispiele an: Frauen beziehen durchschnittlich deutlich weniger Altersrente als Männer, haben immer noch einen geringeren Bruttostundenverdienst, werden in Presse und Medien deutlich weniger als Expertinnen zitiert oder erwähnt, als ihre männlichen Kollegen. Bei medizinischen Studien werden Männer als Bezugsgröße für die Medikamentendosierung genommen, bei Crashtest-Dummies männliche Körper.
Alles Fragen und Anliegen, die nicht nur zum Internationalen Frauentag aktuell sind, sondern jederzeit, und Herausforderungen, die nicht nur einzelne Frauen, sondern alle angehen. Und so vielfältig die Lebensrealität von Frauen ist, genauso vielfältig ist auch das Programm, das das Aktionsbündnis auch heuer wieder zusammengestellt hat:
Den Anfang macht am 1. März ein kostenloser Vortrag des Bildungswerks Rosenheim in Kooperation mit Pro Senioren Rosenheim e.V.: „Finanziell fit im Alter“. Beginn ist um 18 Uhr im Bildungszentrum Rosenheim.Bündnis 90/Die Grünen lädt am 6. März um 20 Uhr ins Stellwerk 18, Eduard-Rüber-Straße 7 ein. Thema des Vortrags ist „Frauen in der Pandemie – wie Geschlechterrollen sich durch Covid-19 (zurück-) entwickelt haben“.
Um Wiedereinstieg, Kinderbetreuung, Weiterbildung, Vermittlung und vieles mehr geht es am 8. März von 9 bis 12 Uhr bei der Informationsmesse der Agentur für Arbeit Rosenheim, Wittelsbacherstraße 57.
Ebenfalls am 8. März zeigt der Sozialdienst katholischer Frauen den Film „Female Pleasure. Fünf Kulturen, Fünf Frauen, eine Geschichte“. Beginn des Mutmachfilms und Plädoyers für das Recht auf Selbstbestimmung ist um 17 Uhr im Frauenbüro, Prinzregentenstraße 53.Am gleichen Tag veranstaltet außerdem die „Terre Des Femmes“ Städtegruppe Rosenheim um 19 Uhr den Online-Vortrag „Überlebensstrategie Prostitution“ mit Dr. Margot D. Kreuzer. Sie beleuchtet das Thema anhand einer Fallgeschichte aus Sicht der Traumapsychotherapie. Der Zoomlink findet sich unter terre-des-femmes-rosenheim.de. Die Gruppe stellt sich und ihre Anliegen und Forderungen außerdem am 11. März ab 11 Uhr an einem Infostand am Max-Josefs-Patz in Rosenheim vor.
Natürlich darf auch heuer das beliebte Kabarett von Frauen für Frauen nicht fehlen. Am 10. März präsentiert sich „de rothaarige wuide Hehna“ Sara Brandhuber „Gschneizt und kampelt“ ihrem Publikum auf der Bühne im Lokschuppen. Beginn ist um 20 Uhr, Karten gibt es im Vorverkauf im Kroiss TicketZentrum.
Liebgewordene Tradition ist auch das Internationale Frauenfrühstück im Bürgerhaus Miteinander. Veranstaltet wird es am 11. März ab 10 Uhr von DIADonna, Wohngemeinschaft für Frauen der Diakonie – Soziale Dienste Oberbayern.
Am 17. März bietet der Frauen- und Mädchen-Notruf Rosenheim einen kostenlosen Kunsttherapeutischen Workshop für Frauen an. Beginn ist um 15 Uhr, Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es unter frauennotruf-ro.de.
Die Reihe beschließt eine Veranstaltung der Technischen Hochschule Rosenheim am 30. März um 18 Uhr. Zu Gast ist Gaston Florin alias Jacqueline Dárc mit dem Programm „Mann spricht Frau“, eine interaktive Business-Show zum Mitmachen mit anschließendem Get Together. Um Anmeldung wird gebeten unter eveeno.com/223217731.Die Zusammenfassung aller Veranstaltungen findet sich online auf rosenheim.de unter der Rubrik buergerservice/gleichstellung/ internationaler-frauentag.
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