Seit 1. Mai wacht wieder die Schutzmantelmadonna in der Stadtpfarrkirche St. Nikolaus in Rosenheim
In den Marienmonaten von Mai bis Oktober zeigt die doppelseitig bemalte spätgotische Tafel von 1515 die Seite der Schutzmantelmadonna mit den Symbolen der vier Evangelisten in den Bildecken.
Das Bild ist eines der wenigen Kunstwerke gotischer Kunst, die beim Stadtbrand 1641 in der Kapelle St. Michael (heute Ölberg) verschont geblieben ist. Schutzmantelmadonnen gibt es in der bildenden Kunst seit dem 13. Jahrhundert. Das Motiv basiert zunächst allgemein auf dem Rechtsbrauch des Mantelschutzes, wonach man einer Person durch Bedecken mit seinem Mantel rechtlichen Schutz gewähren konnte. In der römisch-katholischen Kirche waren es besonders die Zisterzienser und Dominikaner, die durch Predigten über neue Schutzmantelvisionen – in denen die Gottesmutter die Mitglieder des jeweiligen Ordens unter den besonderen Schutz ihres Mantels nimmt – die Verehrung Mariens als Schutzherrin der Gläubigen förderten.
Mit Mundschutz wendeten Mitglieder der Kirchengemeinde mit Stadtpfarrer Andreas M. Zach das Bild.