Der 1808 veröffentlichte Erste Teil des „Faust“, eine Charaktertragödie im eigentlichen Sinn, hatte Goethe europäischen Ruhm eingetragen. Als noch in seinem Todesjahr 1832 der Zweite Teil erschien – ein Panorama dreitausendjähriger Kulturgeschichte –, war das Unverständnis allgemein. In dieser Dichtung hat Goethe, selbst Zeitgenosse der frühen Moderne, ihre historische Bewegung und ihren Einfluss auf eine sinnvolle Lebensgestaltung im Spiegel der Kunst eingefangen. Nur graduell unterschieden ist die frühe von unserer, der späten Moderne; die damaligen Probleme menschlicher Existenz sind auch die unseren. Goethe legt davon Zeugnis ab. Prof. Dr. Jochen Golz gehört zum Vorstand der Goethe-Gesellschaft in Weimar und war viele Jahre ihr Präsident.
Der Vortrag zum Thema „Goethes Faust II – Spiegel der Moderne“ findet statt am Mittwoch, 8. Januar, um 19.30 Uhr im Künstlerhof am Ludwigsplatz.