Ausstellung in der Galerie Bruckmühl mit Druckgrafik von Stefanie Hofer und Malerei von Melanie Siegel
Bis zum 16. Juni wird in der Galerie Bruckmühl eine Ausstellung mit Druckgrafik von Stefanie Hofer und Malerei von Melanie Siegel gezeigt. Die Öffnungszeiten sind mittwochs jeweils von 14 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags jeweils von 11 bis 18 Uhr.
Stefanie Hofers Arbeiten zeigen Einblicke in Landschaftsgärten, deren Schöpfer – Künstler, Lyriker und Architekten – aus unterschiedlichen kulturellen Kontexten kommen. Der Garten fungiert hier als Schnittstelle von Natur und Kultur, von freier und angewandter Kunst, in historischem Sinne auch als Grenze von Diesseits und Jenseits. Er ist zugleich Ort der Reflexion und Stellungnahme zum jeweiligen Zeitgeschehen. Der Tiefdruck bietet die Möglichkeit, zeichnerisches, dokumentarisches und präzises Arbeiten mit dem freien, malerischen Verfahren der Aquatinta-Technik zu kombinieren. Gleich einem Bühnenbild erfährt der Garten in diesem künstlerischen Prozess räumliche Transformation. Er wird zum Schauplatz, der mit seinen Aussagen und Verweisen, mit den fokussierten Qualitäten von Raumtiefe, Licht und Schatten subtil und präzise erfahrbar wird.
Nach einer Ausbildung an der Berufsfachschule für das Holzbildhauerhandwerk studierte Stefanie Hofer an der Akademie der Bildenden Künste München zunächst bei Albert Hien. Bei Karin Kneffel schloss sie ihr Studium 2015 als Meisterschülerin ab. Im Anschluss erhielt sie unter anderem das Stipendium für Bildende Kunst der Landeshauptstadt München.
Melanie Siegel zeigt in der Galerie Markt Bruckmühl Malerei. Ihre Bilder weisen die domestizierenden Eingriffe des Menschen in der Landschaft und die Rückformung urbaner Gefüge durch die Natur auf. Es geht um die Schwellenbereiche des Landschaftsraums mit ihren Ein-, Aus- und Abgrenzungen und somit um die kulturellen und sozialen Einschreibungen, die den Naturraum zu einer gestalteten und eroberten Umgebung machen. Siegels Arbeiten können als eine große Erzählung gesehen werden, die sich über mehrere Schaffensjahre erstreckt und in deren Motivkosmos stets Querverweise untereinander auftreten. Gesehenes bildet den Ausgangspunkt ihrer Malerei und die Sujets sind nicht selten Fundstücke aus der nächsten Umgebung. Teilweise werden auch mithilfe von Google Maps diese vertrauten Gegenden aus der Vogelperspektive neu erforscht. Im Malprozess wird das Entdeckte durch Assoziiertes erweitert, verfremdet und neu definiert. Ziel dieser Zwiesprache ist es, nicht die tatsächliche Situation nachzuahmen, sondern im Pendeln zwischen Abbild und persönlicher Imagination, das Wesen der Dinge herauszuarbeiten.
Melanie Siegel absolvierte zunächst eine Ausbildung zur Bühnenmalerin und studierte von 2008 bis 2014 an der Akademie der Bildenden Künste München bei Professor Karin Kneffel, als deren Meisterschülerin sie 2015 ihr Studium mit dem Diplom abschloss. 2018 war sie Preisträgerin der Kulturstiftung der Sparkasse Karlsruhe, 2019 erhielt sie das Arbeitsstipendium der Stadt Bremervörde. Cornelia Ahrens