Wohin denn dann in der Erlenau?
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Wohin denn dann in der Erlenau?

Bürgerverein übergibt Unterschriften für Erhalt des Bolzplatzes

„Wo sollen wir spielen und toben, wenn der Bolzplatz bebaut wird?“, diese Frage wurde nicht nur Tiberius Binder vom Stadtjugendring Rosenheim von seinen Jugendlichen im Jugendtreff Erlenau immer wieder gestellt.

Auch die Mitglieder des Bürgervereins Erlenau und die engagierten Jugendlichen des Stadtjugendrings, die nach zufälligem Bekanntwerden der Bauanfrage der Grundstückseigentümer mit einer Unterschriftenaktion für den Erhalt des Bolzplatzes warben, wurden von besorgten Eltern und Großeltern danach gefragt. Eine Frage, die auch Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer bei der Übergabe von fast 600 Unterschriften von Anliegern und Nutzern für den Erhalt des Bolzplatzes nicht befriedigend beantworten konnte. Derzeit ist die eingezäunte Grünfläche vor der Kirche St. Hedwig im Flächennutzungsplan als Bolzplatz eingezeichnet und von der Stadt als Nutzfläche für die Öffentlichkeit gepachtet. Mit Fußballtoren und Basketballkorb wird der Platz täglich von Kindergarten, Schulkindern und Jugendlichen der angrenzenden Siedlungen genutzt. Auch die Ferienaktivitäten des Stadtjugendrings sowie Bürgerfeste des Bürgervereins Erlenau finden dort statt.

Anstelle der Grünfläche sollen nach Willen der Verwaltung und der Eigentümer „an die umliegende Bebauung angepasste Wohnblocks“ entlang der Rechenauerstraße entstehen. „Dies ist nach §34 Baugesetzbuch zulässig“, so Bauer, die keine Chance sieht, die Bebauung zu verhindern.
Nach der letzten Sitzung des Stadtrates steht allerdings fest: Ein Teil der Grünfläche (1000 Quadratmeter) soll für die Öffentlichkeit – speziell für ältere Kinder und Jugendliche – erhalten bleiben. Einstimmig fiel hierfür die Entscheidung des Stadtrates aus, auch wenn „die Kosten von 750 000 Euro kaum darstellbar sind“, so Bauer abschließend. Mit ausschlaggebend für die einstimmige Entscheidung war sicher auch die ebenfalls einstimmige Genehmigung der „Teilaufhebung des bestehenden Bebauungsplans Nr. W6“ und der damit verbundenen großräumigen Gebäudeaufstockung im Bestand von zwei auf drei Etagen in der Erlenau/Wehrfleck sowie die ansonsten in diesem Stadtteil nicht vorhandenen öffentlichen Grünflächen für ältere Kinder und Jugendliche. cs

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