Mehrgenerationenhaus feiert zehnjähriges Bestehen
Vor zehn Jahren galt der Stadtteil Nördliche Burgau in Wasserburg als sozialer Brennpunkt: zu viele Polizei-Einsätze, Gewalt und Vandalismus, ein schwieriges Nebeneinander verschiedener Kulturen. Ein Jugendtreff und ein Familienzentrum sollten helfen, Ruhe in das Viertel zu bringen. Das „InnSekt“ gab den Jugendlichen ein zweites Zuhause, das Familienzentrum sollte die vor Ort lebenden Kinder und Familien ansprechen und eine Brücke schlagen zwischen Jung und Alt, zwischen allen Nationen und sozialen Schichten.
Es war eine schwierige Aufgabe und ein mutiger Versuch seitens der Stadt und des Trägers, des Kinderschutzbundes Rosenheim, der das von der Aktion Mensch geförderte Projekt unter der Leitung von Maria Klausner initiierte – und zwar mit anhaltendem Erfolg.
Heute heißt dieses Familienzentrum Mehrgenerationenhaus, kurz MGH. Mit zahlreichen vorbildlichen Projekten bietet es ein vielfältiges Angebot, nicht nur für die Bürger vor Ort, sondern für alle Wasserburger..
Am Freitag, 6. Oktober, feiert das MGH sein zehnjähriges Bestehen mit einem Festakt und einem anschließenden Tag der offenen Tür. Zwischen 13.30 und 17 Uhr gibt es ein buntes Programm mit Kinderspielen, Kaffee und Kuchen, verschiedenen Informations-Ständen, Hüpfburg, einer Tanzaufführung und Live-Musik mit der Attler Band.
„Das Angebot des MGH richtet sich von den Kleinsten bis zu den Ältesten unserer Bürger“, so die Leiterin Maria Hessdörfer. „Im Familiencafé finden Kleinkinder Ort zum Spielen und ihre Eltern tauschen sich beim gemeinsamen Frühstück aus. Der Kids Club am Dienstag und Freitagnachmittag betreut Kinder im Alter von fünf bis zwölf Jahren. Da stehen Spielen, Basteln, Singen, Backen und vieles mehr auf dem Programm. Auch eine Schachgruppe, eine Bauchtanzgruppe und ein Kinderkino gibt es. Die Teilnahme an fast allen Angeboten ist kostenlos. Auch die Hausaufgabenbetreuung kann dank der vielen ehrenamtlichen Helfer kostenlos stattfinden.“
Diese engagieren sich auch im Seniorencafé oder in der Demenzgruppe. Schüler der Caritas-Fachschule für Altenpflege in Altenhohenau bringen Alt und Jung zusammen, wenn sie hier regelmäßig ihre praktischen Prüfungen ablegen und besondere Aktionen für Kinder und Senioren gestalten. Gemeinsam wird auch der interkulturelle Garten an der Anton-Woger-Straße gepflegt und dort die Natur genossen.
Seit der Einrichtung einer Notunterkunft für Flüchtlinge im Viertel engagiert sich das Team um Maria Hessdörfer auch hier – besonders für die dort lebenden Mütter und Kinder. Sowohl Mitarbeiter, als auch Ehrenamtliche und sogar Anwohner begleiten die Asylsuchenden bei Arztbesuchen oder Behördengängen, um zu übersetzen. Sie helfen beim Ausfüllen von Formularen in Amtsdeutsch, bieten sich als Fahrer für Besorgungsfahrten an oder sammeln Spenden, die gegen Kleinstbeträge im Mini-Laden der Unterkunft erstanden werden können.
Ziel des Mehrgenerationenhauses ist die stete Integration aller im Stadtteil lebender Menschen. Dazu entstehen laufend neue Ideen, wie ganz aktuell: Kochkurse in internationaler Küche. Weitere Informationen gibt es auf der eigenen Homepage www.mehrgenerationenhaus-wasserburg.de oder telefonisch unter 0 80 71/ 9 03 55 30.