„Am Brenner-Nordzulauf führt kein Weg vorbei“
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„Am Brenner-Nordzulauf führt kein Weg vorbei“

Andreas Bensegger: „Vorhaben braucht zwingend einen strukturierten Zeitplan“

Im IHK-Regionalausschuss Rosenheim herrscht Einigkeit: Am Nordzulauf des Brennerbasistunnels (BBT) führt kein Weg vorbei. Zu diesem Ergebnis kam das Gremium in seiner Sitzung bei den RoMed-Kliniken. Gerhard Wieland, IHK-Referent für Schienenverkehr, stelle die Eckdaten des Projekts vor: „Seit 1985 ist diese Zulaufstrecke im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplanes, viel passiert ist in Bayern seitdem aber nicht. Wenn der BBT 2026 in Betrieb geht, darf es kein langfristiges Nadelöhr geben – das würde die zukünftige Entwicklung des gesamten Wirtschaftsraumes gefährden“.

In der anschließenden Diskussion kritisierten die Unternehmer, dass der neue Planungsprozess eine zeitnahe Realisierung verhindert und die Politik keine verbindlichen Meilensteine vorgibt. Vorsitzender Andreas Bensegger fasst den Unmut zusammen: „Der Dialog mit den Bürgern ist wichtig und richtig. Ein so komplexes Vorhaben benötigt aber zwingend einen strukturierten Zeitplan mit klaren Perspektiven.“ Außerdem vermisst Bensegger ein konkretes Bekenntnis zur Ausgestaltung der Zulaufstrecke: „Beim Besuch in Rosenheim hat Bundesminister Dobrindt die wichtigste Frage leider nicht beantwortet: Wird die Strecke in einem Tunnel oder in Troglage verlaufen? Solche grundlegenden Entscheidun-gen können nicht auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben werden.“ Ähnlich sieht es Prof. Walter Mayr, Vizepräsident der EuRegio Inntal aus Kufstein: „In Tirol steigt die Nervosität: Bei derzeit rund zwei Millionen Lkws im Inntal und einem jährlichen Zuwachs von zwei bis drei Prozent müssen die Schienen-Kapazitäten auch in Bayern dringend ausgebaut werden.“

Der IHK-Regionalausschuss wird in den kommenden Tagen eine umfassende Stellungnahme erarbeiten und verabschieden.

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