„Beruf voller Leben“
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„Beruf voller Leben“

Landwirtschaftsministerin besucht Garten Prentl

Im Rahmen der Aktion „Woche der Aus- und Weiterbildung“ besuchte Landwirtschaftministerin Michaela Kaniber Garten Prentl in Rosenheim-Fürstätt.
Beim einzigen Ausbildungsbetrieb für Gartenbau im Stadtgebiet von Rosenheim verschaffte sie sich einen Einblick in die Arbeit der beiden Auszubildenden Eva Sanftl und Agnes Huber.

Um junge Menschen gezielt für die Ausbildung zu gewinnen, argumentiert Kaniber mit der Nähe zur Natur, die gerade in Zeiten wie diesen wichtig sei.

Aber auch an die Tatsache, dass ein handwerklicher Beruf nicht nur ein relativ krisensicherer ist, sondern auch viele Möglichkeiten biete. Befragt nach ihrem Weg nach dem Abschluss der Ausbildung im Sommer, gab Eva Sanftl dann auch an, nach einiger Zeit den Meister-Titel anzustreben um sich später vielleicht den Traum von der eigenen Gärtnerei zu erfüllen.

„Ausbildung ist alternativlos“, meint Christian Prentl vom Rosenheimer Traditionsbetrieb. Gemeinsam mit Bruder Maximilian Prentl hat er den Betrieb von den Eltern übernommen. Die Aufgabenbereiche wurden aufgeteilt, die beiden Brüder ergänzten und erweiterten das Angebot des Gartenbaubetriebs. Um die Ausbildung kümmert sich vornehmlich Christian Prentl: „Es ist eine große Freude, jungen Leuten das Wissen weiterzugeben.“ Schnell hat er seine Aktivitäten in diesem Bereich ausgeweitet, arbeitet mittlerweile auch im Landwirtschaftministerium und beim Bayerischen Gärtnereiverband mit, um neue Konzepte und Ausbildungsschwerpunkte zu erarbeiten: „Das Handwerk mit der Digitalisierung zu verknüpfen ist eines der vordringlichen Ziele“, so Christian Prentl.
Von den fast 5 000 Auszubildenden, die derzeit in Bayern einen „grünen Beruf“ erlernen, sind 2 079 im Gartenbau tätig. Obwohl im vergangenen Jahr durch die Corona-Einschränkungen keine Berufsbildungsmessen und kaum Praktika für Schüler möglich waren, stieg die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Gartenbau mit Ausbildungsbeginn im September erneut an: Im Herbst 2020 waren es 819 Berufsanfänger im Gartenbau und damit rund zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Auch Garten Prentl konnte wieder Nachwuchs für den Betrieb gewinnen. Die meisten Azubis kommen in „normalen“ Jahren über einwöchige „Schnupperpraktika“ zum Betrieb. „Es ist ideal, wenn die jungen Leute bei so einem Praktikum feststellen können, ob der Gartenbau für sie das Richtige ist. Und auch wir sehen natürlich gut, ob sich jemand prinzipiell für den Beruf eignet“, schildert Christian Prentl die Wichtigkeit des praktischen Einblicks.
Der Beruf der Gärtnerin und des Gärtners bietet viele Facetten. Er ist in sieben Fachsparten gegliedert. Gärtnereibetriebe erzeugen hochwertige Nahrungsmittel wie frisches Obst und Gemüse oder vermehren und kultivieren Zierpflanzen, Gehölze und Stauden. Die Produktion findet sowohl im Freiland wie im Gewächshaus statt. Gärtnerinnen und Gärtner sind in der Produktion, im Verkauf oder im Dienstleistungsbereich tätig.  nu

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