Uwe Bertram: „Grenzen lösen sich auf“
Während sich die Kunst- und Kulturschaffenden der Stadt derzeit bei den Wasserburger Nächten an der Innbühne präsentieren, gibt es die Kulturnachricht des Jahres: Das Theater Belacqua wird künftig mit dem Theater Augsburg kooperieren. Es geht um den Austausch von Ideen, von Schauspielern, Technik und Know-how. Außerdem plant man gemeinsame Produktionen.
Wasserburgs Theaterleiter Uwe Bertram sieht in dieser Zusammenarbeit viele Vorteile. ,,Wir haben in Augsburg Anfang des Monats zum ersten Mal überhaupt die komplette Waits-Wilson-Musiktheater-Produktionsreihe aus „The Black Rider“, „Alice“ und „Woyzeck“ an einem Stück, also an drei Abenden direkt hintereinander gezeigt. Und das hat richtig gut funktioniert. Am Rande dieses Gastauftritts wurde diese Idee, mit der Intendantin Juliane Votteler vom Theater Augsburg und ich allerdings schon länger schwanger gehen, konkretisiert. Es geht darum, dass ein großes Theater ein kleineres unter seine Fittiche nimmt. Juliane Votteler hat das im Bühnenverein oft vorgeschlagen. Jetzt machen die Augsburger das einfach und gehen mit gutem Beispiel voran. Mich freut diese Patenschaft wirklich sehr. Vielleicht macht das in Bayern sogar Schule. Durch so ein Projekt lösen sich Grenzen auf“, so Uwe Bertram.
Die beiden Theater könnten sich Werkstatt-Kapazitäten teilen, Schauspieler austauschen, oder sogar gemeinsame Produktionen in Angriff nehmen. Vor allem gehe es den beiden aber um den „intellektuellen Austausch“ zwischen Theaterleitern und Schauspielern. Die Entfernung spiele dabei keine Rolle, so Uwe Bertram: ,,Sie ist perfekt. Wir kommen uns nicht ins Gehege, schwimmen nicht im gleichen Teich.
Und dennoch ist Augsburg auch schnell erreicht. Ich weiß nicht, ob wir das mit einer Münchner Bühne so durchziehen würden. Ein bisschen Distanz ist da schon gut.“