Beeindruckende Raumarbeiten
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Beeindruckende Raumarbeiten

Kunstverein Rosenheim zeigt Werke von Barbara Hindahl

Die Vorsitzende des Rosenheimer Kunstvereins, Elisabeth Mehrl, eröffnete in den Räumen des Kunstvereins jetzt die erste Ausstellung im neuen Jahr.

Hier zeigt Barbara Hindahl beeindruckende Raumarbeiten, die aus Zeichnungen kreiert sind. Ihr gesamtes Werk folgt dem Impuls des Zeichnerischen. „wenn es am schlimmsten ist“ betitelt die Künstlerin ihre Ausstellung. In so einer verfahrenen Situation ordnet das menschliche Bewusstsein die Trümmer neu zu komplexen, hierarchischen Strukturen. Hier zeigt sich Sensibilität noch im Staub des Zerlegten. Wenn es am schlimmsten ist, bleibt nichts als die genaueste Bestandsaufnahme. Kim Behm hielt die Einführung in die Ausstellung.

Eine Wand ist durchbrochen, Trümmer liegen herum, Beine eines Arbeitstisches stehen mittendrin. Große Blätter, Papier, total verschmutzt das eine, das andere zeigt eigenmächtiges Agieren einer Druckmaschine, die nur Fehldrucke liefert. Magentafarbene Flecken und Folie sind auf einzelne Fragmente der Wand, dem Tisch, der Wand dahinter aufgebracht. Plötzlich aber sieht man, wenn man auf- und ab geht, die magentafarbenen Stellen schließen sich zusammen zu einem Rechteck. Die Trümmerwüste, die kaputte Wand fügen sich zu einem Bild. Dieses Bild sieht man nur von einem bestimmten Blickwinkel aus, verlässt man diesen Punkt, zerfällt das Bild wieder. Was wir im ersten Augenblick sehen, ist anders als das was wir sehen, wenn wir genauer hinschauen. So verhält es sich auch mit den großformatigen Zeichnungen, die sehr feine Handzeichnungen sind.

Barbara Hindahl, geboren 1960 in Rheinhausen, studierte von 1979 bis 1984 Germanistik und Kunstgeschichte an der Universität Heidelberg. 1984 bis 1990 schloss sich daran das Studium der Malerei und Zeichnung an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Barbara Hindahl ist Dozentin an der Universität Hannover und lebt in Mannheim und Hannover.

Die Ausstellung im Kunstverein Rosenheim „wenn es am schlimmsten ist“ ist geöffnet bis zum 19. Februar, Donnerstag bis Samstag von 14 bis 17.30 Uhr und Sonntag von 11 bis 17.30 Uhr. Jacobi

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