Bauarbeiten neben der evangelischen Kirche haben begonnen
Bad Endorf will sich als Teil der „Römerregion Chiemsee“, als Teil des Römischen Reiches vor 2000 Jahren präsentieren. In Angriff genommen wird dieses Vorhaben von der evangelischen Kirchengemeinde, mit Unterstützung der Marktgemeinde – deswegen arbeiten jetzt die Bagger auf dem Gelände neben dem Kirchengebäude.
Denn am Eisenbartlinger Hang dort ganz in der Nähe sind Spuren einer „Villa Rustica“ gefunden worden, eines römischen Landgutes mit mehreren Gebäuden und Gartenterrassen. Was man dort gefunden hat und wie man diese Erkenntnisse gewonnen hat, darüber wird eine von der Marktgemeinde Bad Endorf erstellte Informationstafel aufklären.
Die evangelische Kirchengemeinde möchte auf dem ihr gehörenden Parkplatzgrundstück einen Ort der gedanklichen Auseinandersetzung mit der römischen Vergangenheit und einen Ort der Besinnung schaffen. Dazu greift sie das in Antike und Christentum bedeutsame Labyrinth-Symbol auf. Ein begehbares römisches Labyrinth als Bodenmosaik wird angelegt, als Mitmachstation insbesondere für Kinder. Ergänzt wird das spielerische durch Elemente zum Verweilen. Die Stützmauer am Hang wird mit Sitzgelegenheiten versehen, eine E-Bike-Ladestation richtet sich an rastende Radfahrer. Eine weitere Informationstafel beschäftigt sich mit dem Thema „Christentum in spätrömischer Zeit“ und leistet einen Beitrag zu dem Anliegen des Römerregion-Projektes, die Bedeutung seiner römischen Vergangenheit für die regionale Identität dieses Gebietes ins rechte Licht zu rücken. Ausschlaggebend für das Engagement der Kirchengemeinde ist laut Pfarrer Dr. Dieter Klein „die Begeisterung für den europäischen Charakter des Projekts“: „Das römische Labyrinth wird ein Ort des Friedens inmitten Europas und zeigt Europa als einen Ort, in dem Frieden gelebt werden kann. Im Wandeln durch das Labyrinth wird dieser Frieden ganz augenblicklich erfahrbar.“ Zur „Römerregion Chiemsee“ haben sich elf um den Chiemsee gelegene Gemeinden aus den LEADER-Regionen Chiemgauer Seenplatte und Chiemgauer Alpen zusammengetan, um Besuchern und Einheimischen ihre römische Vergangenheit lebendig und attraktiv zu zeigen. Mit Hilfe einer LEADER-Förderung von 60 Prozent der Nettokosten werden in den elf Gemeinden die verschiedensten Römerstationen umgesetzt. Mehr dazu erfahren kann man unter www.roemerregion-chiemsee.de. Inge Graichen