Polizei minimiert Raserszene in Rosenheim
Nach einem Jahr Ermittlungsgruppe „EG-Auto-Poser-Szene RO“ ziehen Polizeipräsident Robert Kopp, der Leiter der Staatsanwaltschaft Rosenheim, Oberstaatsanwalt Gunther Scharbert und Polizeioberrat Volker Klarner eine positive Bilanz. Innerhalb eines Jahres wurden 313 Lasermessungen mit insgesamt 576 Beanstandungen und 39 Fahrverboten durchgeführt. Trauriger Spitzenreiter war ein 20-jähriger Österreicher mit gemessenen 130 km/h in der Kufsteiner Straße in Rosenheim.
Der neu geschaffene Paragraf 315d des StGB, „Verbotenes Kraftfahrzeugrennen“, kommt dabei der Polizei, Staatsanwaltschaft und den Behörden von Stadt und Landkreis Rosenheim zugute. Zwölf Verstöße wurden aufgrund der Gesetzesänderung vom Oktober 2017 zur Anzeige gebracht.
In sieben Fällen erfolgte bereits eine Verurteilung. Dabei konnten bei zehn verbotenen Kraftfahrzeugrennen die Führerscheine und bei sechs zusätzlich die Pkws beschlagnahmt werden.
„Die neue Strafvorschrift“, so Oberstaatsanwalt Gunter Scharbert, „sorgt für eine positive Entwicklung, da illegale Autorennen nicht mehr als Ordnungswidrigkeit bewertet werden, sondern als Straftat gelten“. Es wurden bereits Haft- beziehungsweise Arreststrafen ausgesprochen, ebenso beispielsweise eine Geldstrafe von 2150 Euro.
Beteiligt sind an dieser Aktion das Polizeipräsidium Rosenheim, die Polizeiinspektionen Rosenheim, Bad Aibling, Wasserburg, die Verkehrspolizei Rosenheim sowie die Führerscheinstellen und Ordnungsämter von Stadt und Landkreis. „Die von der Ermittlungsgruppe „Auto-Poser-Szene“ durchgeführten Kontrollen haben Wirkung in der „Szene“ gezeigt. Wir dulden keine Raser auf unseren Straßen und gerade deshalb werden wir weiterhin konsequent, unter Ausschöpfung aller rechtlichen Möglichkeiten, gegen diese vorgehen“, so Polizeipräsident Robert Kopp.
Während der durchgeführten Kontrollen kristallisierte sich ein harter Kern von 20 auffälligen Fahrzeugführern heraus, davon fielen neun dauerhaft auf. Die Polizei taucht unter anderem an den Treffpunkten der Raser auf und überprüft dort auch die Fahrzeuge. Hierbei wurden 118 Verstöße festgestellt, die bis hin zum Erlöschen der Betriebserlaubnis führten. „Viel Zeit und Engagement wurde in die Ermittlungsgruppe von 13 Beamten investiert“, berichtete Polizeioberrat Volker Klarner. Dass Alter der auffälligen Verkehrsteilnehmer liegt zwischen 18 bis 28 Jahren.
Die Kontrollen der Polizei führten innerhalb von zwölf Monaten zum Einzug in zweistelliger Höhe von Führerscheinen und Fahrzeugen. Nicht zu unterschätzen ist die Tatsache, dass alle anderen Verkehrsteilnehmer nicht mehr so stark wie bisher den unkalkulierbaren Gefährdungen von Rasern ausgesetzt sind. Ein weiterer Vorteil der Aktionen der Rosenheimer Polizei ist, dass die Anwohner an den „Rennstrecken“, vor allem Münchener- und Kufsteiner Straße, weit weniger vom Lärm der aufheulenden Motoren der „Möchtegern-Rennfahrer“ belästigt sind, als dies früher der Fall war. Albert Goike