Seit dem Jahr 2003 verleiht die Arbeiterwohlfahrt (AWO), Kreisverband Rosenheim, die Ehrenmedaille. Ausgezeichnet werden damit Menschen, die sich in besonderem Maße und über Jahrzehnte hinweg ehrenamtlich im Dienst am Nächsten engagieren. „Wir als AWO sind uns bewusst, wie immens wertvoll und wichtig das Ehrenamt für unsere soziale Arbeit ist“, sagte AWO Kreisvorsitzender Herbert Weißenfels bei der Feierstunde im Mehrgenerationenhaus in Rosenheim.
An der Verleihung nahmen neben zahlreichen AWO-Mitgliedern auch viele Politiker aus Stadt und Landkreis teil. Für die musikalische Umrahmung sorgte die Jugendband „Safe ‘n‘Soul“. Weißenfels ging in seiner Begrüßungsrede auch kurz auf die Geschichte der AWO und ihre Bedeutung für die Gesellschaft ein: Vor gut 95 Jahren wurde sie gegründet. Marie Juchacz rief sie ins Leben, um die Not und den Hunger, unter denen Millionen Menschen, vor allem auch Kinder, nach dem Ersten Weltkrieg litten, zu lindern.
Was als Selbsthilfe-Initiative für Arbeiterfamilien begann, ist heute ein moderner und bundesweit aktiver Sozialverband für alle gesellschaftlichen Gruppen. Die AWO verzeichnet aktuell in Deutschland rund 370 000 Mitglieder und über 75 000 ehrenamtliche Helfer. „Damit leistet die AWO als unabhängiger Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege einen wichtigen Beitrag zur sozialen Sicherheit in Deutschland“, so Weißenfels.
Das Ehrenamt sei auch bei der AWO unverzichtbar – es ziehe sich als roter Faden durch die Verbandsgeschichte: „Ohne die Bereitschaft zum freiwilligen Engagement könnte die AWO nicht bestehen, ja es würde sie gar nicht geben.“
Nach dem AWO-Kreisvorstand hoben auch Rosenheims Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer und stellvertretender Landrat Josef Huber die Wichtigkeit des Ehrenamts hervor.
Vier langjährige Mitglieder der AWO wurden in diesem Jahr ausgezeichnet: Karl Garscha stellt sich seit 19 Jahren in den Dienst der guten Sache. Seit 1996 ist er Mitglied im Ortsverein Bruckmühl, stellvertretender Ortsvorsitzender seit 2004. Zu seinen Aufgaben gehörten die Vorbereitung der Vorstandssitzungen und die Planung von Veranstaltungen. Außerdem organisiert er die Einsätze des Losstandwagens, organisiert und betreut Ausflüge und Veranstaltungen zum gemeinsamen Kinderferienprogramm. Zusätzlich ist Garscha seit 50 Jahren Mitglied der Seliger Gemeinde und gehört seit zehn Jahren dem Bundesvorstand an.
Irmgard Stanelle ist seit 23 Jahren Mitglied beim Ortsverein in Prien. Seit dieser Zeit hat sie bei ihren Gängen von Haustür zu Haustür für die AWO schon rund 40 000 Euro gesammelt. „Schon alleine dafür hat sie die Ehrenmedaille verdient“, lobte Weißenfels. Darüber hinaus engagiert sich Irmgard Stanelle seit Mitte der neunziger Jahre aber auch noch in der Begegnungsstätte, kümmert sich dort um Essen und Trinken und hilft bei den Floh- und Büchermärkten und weiteren Veranstaltungen des Ortsvereins. Zusätzlich ist sie seit zehn Jahren bei der Priener Tafel der Caritas aktiv.
„Er ist immer da, wenn er gebraucht wird“, sagte Herbert Weißenfels bei der Verleihung der Ehrenmedaille an Franz Stingl. Stingl ist seit 1981 Mitglied im Ortsverein Schloßberg-Stephanskirchen. Im April 1981 lud er zur Wiedergründung des Ortsverein ein. Seit dieser Zeit ist er stellvertretender Vorsitzender. Franz Stingl organisiert für alle Seniorennachmittage Getränke, Kuchen und Brotzeiten und führt den Fahrdienst für diese Nachmittage durch. Von 1984 bis 2002 war Franz Stingl Stephanskirchener Gemeinderat.
„Gut mit Zahlen umgehen“ kann nach den Worten von Weißenfels Werner Witt. Er ist seit 1986 Mitglied im Ortsverein Bad Endorf. Die ersten Jahre half er dem amtierenden Kassier, 1989 wurde er selbst Kassier und übte dieses Amt bis zum Jahr 2000 aus. Bis 2010 war er dann Revisor und seit 2010 ist er wieder der Kassier des Ortsverein. Dem Vorstand des Kreisverbands gehörte er ebenfalls von 1992 bis 2000 als Kassier an. wu