Die Galerie Markt Bruckmühl zeigt Arbeiten von Annegret Hoch und Thomas Witzke
In den letzten Jahren wurde das Programm der Galerie Markt Bruckmühl immer wieder von der Corona-Pandemie ausgebremst. Auf manche Ausstellungen musste das kunstinteressierte Publikum der Galerie deshalb lange warten, am längsten auf die Ausstellung von Annegret Hoch und Thomas Witzke. Nun endlich können die Arbeiten dieser beiden Künstler in Bruckmühl präsentiert werden, die seit März 2020 mit ihrer Ausstellung in der Warteschleife waren. Die Ausstellung ist bis 30. April immer mittwochs von 14 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Annegret Hoch, Jahrgang 1969, studierte an der Akademie der Bildenden Künste München, war Meisterschülerin bei Jerry Zenuiks und machte am Chelsea College of Art and Design in New York den „master of art“. Ihre oft großflächigen Arbeiten bestechen durch intensive Farbgebung.
Kräftige Linien bewegen sich fast tanzend auf einem monochromen Hintergrund, bündeln sich, streben auseinander, machen so ein unmittelbares Erfahren und Erleben der Wirkung von Farbe möglich. Als weiteres künstlerisches Ausdrucksmittel setzt Annegret Hoch auf Collagen. Beim Spiel mit Formen und Materialien wird aber ebenfalls vorrangig Farbe als gestalterisches Mittel eingesetzt.
Auch wenn ihre Arbeiten nicht gegenständlich, sondern abstrakt sind, werden für die Künstlerin häufig Gegenstände zur Inspiration ihrer Bildserien, ein Holzhampelmann für die Serie „Hampelmann“ oder Gedanken, die sich im Geist zu einem Knäuel verfilzen bei der Serie „Gedankenknödel“. Annegret Hoch lebt und arbeitet in München und Landshut. Seit 2019 lehrt sie Farbgebung am Lehrstuhl für Bildende Kunst an der TUM.
Thomas Witzke, Jahrgang 1961, studierte Kunstgeschichte, Volkskunde und Ethnologie in München; er ist ausgebildeter Kunsttherapeut und Mediendesigner.
Seine Arbeiten richten den Blick auf die Wirkung von Kunst. Das Kunsterlebnis wird zum Gegenstand seiner künstlerischen Gestaltung. Im Zentrum stehen Museumsräume und Künstlerateliers. Witzke thematisiert die Erfahrung, dass der Aufenthalt in einem Museum nicht nur den Kunstgenuss umfasst, sondern auch die besondere Atmosphäre, die mit dem Ort selbst verbunden ist. Aus zuvor sorgsam komponierten Fotos erstellt er am Computer Vektorzeichnungen.
Diese sehr zeitaufwändige digitalen Zeichentechnik erlaubt Bilder von extremer Klarheit und Reinheit der Linien. „Das ist hyperrealistisch und immer gleich scharf, mit einer Kamera kriegt man das so nicht hin“, erklärt der Künstler dazu. Er kreiert im Wechselspiel von Architektur, Licht, Raum und Farbe neue, eigene Räumlichkeiten. Der Museumsraum ist dann nicht mehr bloß Raum für die Präsentation von Kunst, er wird selbst zum Kunstwerk. Thomas Witzke lebt und arbeitet in Stuttgart und Ulm.
Gemeinsam ist den fotorealistischen Vektorzeichnungen von Thomas Witzke und der abstrakten Malerei und den Collagen von Annegret Hoch die faszinierende Intensivität von Farbe an sich.
Cornelia Ahrens