Ausstellung beim Kunstverein Rosenheim bis 26. Februar: Gabriele Basch „point nemo“
Noch bis zum 26. Februar zeigt der Kunstverein Rosenheim in der Ausstellung „point nemo“ die Werke von Gabriele Basch.
Sie ist eine Malerin, die vor allem für ihre Paper-Cutouts bekannt ist. Das Besondere dieser Werke ergibt sich aus der Spannung des rückseitig hinzugefügten Farbauftrages und der im Gegenzug anhand von Schnitten reduzierten Fläche des Bildträgers. Der eigentliche Malgrund wird auf ein Geflecht farbiger Grate reduziert, ähnlich den höhergelegenen Bereichen eines Territoriums, das ein steigender Wasserspiegel sichtbar bleiben lässt. Dabei sind die Hinzufügungen und Wegnahmen gleichberechtigte Elemente der Gestaltung. Es entstehen im wahrsten Sinne des Wortes ein Vorder- und Hintergrund, wobei Täuschungen der Raumwahrnehmung mit modulierter Farbe und farbigen Schatten das „Davor“ und das „Dahinter“ ineinander übergehen lassen.
Indem die Oberfläche, das Bild, zerschnitten wird, öffnet sich die Fläche dem Raum, die Umgebung wird zum Teil der Komposition. Im besonderen Bezug auf die Räume im Kunstverein Rosenheim ist eine Reihe von großformatigen Malereien auf Leinwand entstanden. Bei diesen Arbeiten bleiben die geschnittenen Aussparungen integraler Bestand des Entwurfes, indem sie jeweils zu Vorder- oder Rückseite gekippt werden. Die Oberfläche und ihr „Dahinter“ vermengen sich so zu einem „Dazwischen“.
Die verschiedenen Schaffensperioden von Gabriele Basch haben ihren Zusammenhang in der Bewegung fort von erreichten Positionen, begangenen Pfaden und gemachten Erfahrungen. Das erworbene Know-how dient dabei immer weniger dem Erreichen als der Suche eines Ziels, eines Point Nemo, den von allen Ufern entferntesten Ort.
Gabriele Basch lebt in Berlin und Hamburg. Ihre Arbeiten wurden mehrfach in Deutschland und im Ausland ausgestellt, darunter im Contemporary Art Center Vilnius, Museum Moderner Kunst Kärnten Klagenfurt, Kupferstichkabinett Berlin, in der Hamburger Kunsthalle, im Museum Bellerive Zürich, Frieder Burda Museum und vielen mehr. Ihre Werke befinden sich in zahlreichen privaten und öffentlichen Sammlungen im In- und Ausland.Seit 2012 ist sie Professorin für Malerei an der HAW Hamburg.
Die Öffnungszeiten der Ausstellung in der Klepperstraße 19 in Rosenheim sind: Donnerstag, Freitag, Samstag von 14 bis 17.30 Uhr sowie Sonntag 11 bis 17.30 Uhr.
Bild: „der erde nacht I“, 2017, Lack auf Folienschnitt. Foto: Jager Aren