Kein Probebetrieb mit Gelber Tonne
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Kein Probebetrieb mit Gelber Tonne

Einstimmige Entscheidung: Ausschuss lehnt Antrag für Landkreis Rosenheim ab

Ein Antrag der Freien Wähler auf einen einjährigen Probebetrieb der Gelben Tonne in zwei Pilot-Gemeinden im Landkreis Rosenheim ist im Ausschuss für Umweltangelegenheiten, Landwirtschaft, räumliche Entwicklung, Natur- und Klimaschutz sowie Mobilität abgelehnt worden. Die Entscheidung fiel einstimmig.

Wie die Freien Wähler in ihrem Antrag ausführten, habe die Umstellung zum Jahreswechsel zu Beschwerden aus der Bevölkerung geführt. Tetrapacks könnten nur noch zentral an den Wertstoffhöfen entsorgt werden, was vor allem im ländlichen Raum zu längeren Fahrtwegen führe. Zudem wurde die Befürchtung geäußert, dass wertvolle Materialien wie Metalle oder Kunststoffe im Restmüll landen könnten. Dies könne mit der Gelben Tonne vermieden werden.


Wie Landrat Otto Lederer sagte, sind für das Einsammeln, den Transport und die Verwertung von als Abfall anfallende Verpackungen grundsätzlich die Dualen Systeme zuständig. Das Einsammeln ist jedoch auf die vorhandenen Sammelstrukturen des Landkreises abzustimmen.


Dementsprechend haben die Dualen Systeme mit dem Landkreis Rosenheim vereinbart, die Leichtverpackungen im Gemisch auf den Wertstoffhöfen zu sammeln.
Eine Nachfrage der Behörde beim gemeinsamen Vertreter der Dualen Systeme ergab, dass ein Pilotprojekt mit der Gelben Tonne im aktuellen Vertragszeitraum bis 31. Dezember 2024 sowohl organisatorisch als auch aufgrund wettbewerbsrechtlicher Fragen nicht möglich sei.


Wie der Leiter des Sachgebiets Kreislaufwirtschaft/Abfallberatung, Georg Kirchhuber sagte, funktioniere die Umstellung. Das nunmehr bestehende Sammelsystem für Leichtverpackungen werde von den rund 250 000 Bürgern im Landkreis Rosenheim (ohne die Stadt Wasserburg) sehr gut angenommen. Die Abwicklung an den Wertstoffhöfen verlaufe reibungslos und die Fehlwurfquote sei gering. Die Menge der abgegebenen Leichtverpackungen lag in den ersten neun Monaten dieses Jahres bei über 1 450 Tonnen, im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es rund 1 443 Tonnen. Die Verweildauer der Bürger an den Wertstoffhöfen sei kürzer, da die Leichtverpackungen nicht mehr getrennt werden müssen. Dies wiederum erhöhe den Durchlauf an den Wertstoffhöfen und erleichtere die Arbeit der Mitarbeitenden vor Ort, so Kirchhuber.


Zur ordnungsgemäßen Entsorgung von Folien, Kunststoffbechern, Kunststoffflaschen, Styropor oder Mischkunststoffen war auch schon vor der Umstellung ein Besuch des Wertstoffhofes nötig.
Bei diesen ohnehin notwendigen Fahrten könnten nun Weißblech und Kartonverbundverpackungen mit abgegeben werden, ohne dass eine vorherige Sortierung mehr nötig ist. Papier, Pappe, Kartonagen und Glas können weiterhin an den Wertstoffinseln abgegeben werden. Die Vereinbarung gilt bis 31. Dezember 2024.
Die Vor- und Nachteile des derzeitigen Systems werden vor Ablauf der entsprechenden Abstimmungsvereinbarung erneut beleuchtet und im Ausschuss diskutiert.

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