Die Schulfamilie hält zusammen
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Die Schulfamilie hält zusammen

Ignaz-Günther-Gymnasium spendet 10 000 Euro für „Hilfe für Kinder in der Ukraine“

Bereits mit Kriegsbeginn gab es auch am Ignaz-Günther-Gymnasium (IGG) Rosenheim betroffene Reaktionen in der Schüler- und Lehrerschaft auf das plötzliche, bedrohlich nahe Kriegsgeschehen und das damit verknüpfte Leid der Menschen in der Ukraine. Sowohl im Unterricht als auch auf schulinternen Kommunikationskanälen drückten vor allem jüngere Schülerinnen und Schüler ihre große Sorge um ganz Europa, die Ukrainer und natürlich auch ihre eigenen Familien aus. Nicht nur Geschichtslehrerinnen müssen deshalb ihren aktuellen Unterricht immer wieder täglich dem aktuellen Kriegsgeschehen anpassen und versuchen, den damit verbundenen Fragen und Ängsten der Kinder so sachlich und gleichzeitig so pädagogisch wie möglich Raum zu geben und dabei den geplanten Stoff der Stunde noch unterzubringen. Viele jüngere Schülerinnen, so Unterstufenbetreuer und Schulpsychologe Michael Thoma, der versucht, die Klassen 5-7 täglich mit kindgemäßen wichtigen Hintergrundinfos und interessanten Links zum Kriegsverlauf zu versorgen, beschäftigen sich nun zum ersten Mal in ihrem Leben so richtig mit Europa, Bündnissen wie der NATO, der Gefahr von Atomkraftwerken und den Namen der „neuen“ deutschen Bundesregierung. Die Hilfsbereitschaft unter den Schülerinnen und Schülern sowie den Eltern ist enorm am humanistischen IGG und viele tauschen sich untereinander quasi täglich über die aktuellen regionalen Sammelstellen für „Hilfspakete in die Ukraine“ von Kolbermoor bis Prien aus. Plötzlich erscheint auch die Maskenpflicht im Unterricht längst nicht mehr so dramatisch, wenn junge Menschen erkennen, wie es vielen Kindern in der Ukraine aktuell geht, was diese bei ihrer Flucht oft zurücklassen müssen und dass manche nicht nur ihre Heimat, sondern auch geliebte Familienmitglieder verloren haben. Beeindruckend ist auch, so Thoma, dass sich die Schülerinnen und Schüler auf sehr empathische Weise bereits im Vorfeld Gedanken um die in der Luitpoldhalle ankommenden Flüchtlingskinder und mögliche Hilfsangebote gemacht haben, noch bevor diese tatsächlich eingetroffen sind. Gleichzeitig finden koordinierende Treffen der SMV statt, die diverse soziale Aktivitäten am IGG planen, um das Leid der Flüchtlingskinder in der Luitpoldhalle in Rosenheim zu lindern, soweit das durch schulisches Engagement überhaupt möglich ist. Damit aber nicht nur geredet und auch den zurückgebliebenen Kindern in der Ukraine geholfen wird, hat das IGG spontan eine Spendenaktion auf der Internetplattform betterplace.org ins Leben gerufen und innerhalb von nur fünf Tagen mit der gesamten Schulfamilie die erstaunliche Summe von 10 000 Euro zusammengetragen. Der volle Spendenbeitrag fließt direkt in einen Hilfsfond der Unicef, der speziell für die Kinder Ukraine eingerichtet worden ist. Allen Spendern mit Herz sei an dieser Stelle besonders herzlich gedankt.

Bild: Große Freude am IGG: Bei der spontanen Sammlung ist eine beeindruckende Summe erzielt worden! Foto: Schlecker

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