Lesung aus Texten von Anna Croissant-Rust am 13. Februar in der Städtischen Galerie
Frauen und die weibliche Schönheit waren ein zentrales Thema im Jugendstil – wie die aktuelle Ausstellung in der Städtischen Galerie Rosenheim „La Belle Époque – Der Zauber des Jugendstils“, die bis zum 1. Mai zu sehen ist, eingängig veranschaulicht.
Obgleich es für Frauen in dieser Zeit schwierig war nicht nur als Objekt der Kunst, sondern auch als ernst zunehmende Künstlerinnen in Erscheinung zu treten, gab es durchaus verschiedene Beispiele „starker Frauen“, denen es gelang, aus dem engen Korsett bürgerlicher Werte auszubrechen.
Eine dieser – eher in Vergessenheit geratenen – Frauen ist die Schriftstellerin Anna Croissant-Rust (1860–1943), die ab den 1890er Jahren zu den wichtigen Stimmen der literarischen Moderne in München zählte. Als Teil der Schwabinger Künstler- und Literatenszene verfasste sie ihre ersten Novellen für die seit 1885 aufgelegten Monatsschrift Die Gesellschaft. In ihren Erzählungen beleuchtete sie scharfsinnig und feinfühlig u.a. das kleinbürgerlich-bäuerliche Milieu. Als einzige Frau wurde sie in Georg Conrads „Gesellschaft für modernes Leben“ aufgenommen und war ab 1891 Mitherausgeberin von deren Zeitschrift Modernes Leben. Mit dem bayerischen Inntal war sie durch ihre Sommerfrische-Aufenthalte verbunden, die sie im “Schusterveitlhaus„ in Brannenburg verbrachte.
Im inspirierenden Ausstellungsambiente stellt der Germanist Prof. Dr. Michael Pilz vom Institut für Germanistik, Universität Innsbruck am Sonntag, 13. Februar, 11 Uhr, diese besondere Autorin vor und liest ausgewählte Texte aus ihrem Werk zwischen Naturalismus und Jugendstil. Anschließend besteht die Möglichkeit zum selbstständigen Rundgang durch die aktuelle Ausstellung.
Die tagesaktuellen Besucherregelungen kann man unter galerie.rosenheim.de nachlesen.
Bild: Brynolf Wennerberg, Frauenbildnis mit Hut, Öl auf Leinwand, Städtische Galerie Rosenheim Foto: Martin Weiand
