Telefonseelsorge statt gemeinsames Weihnachtsmahl
Die „Rosenheimer Leibspeise“ ist eine Institution. Über viele Jahre veranstaltete der Verein unter Führung von Peter Kaiser, Pastor der Christengemeinde „Neues Leben Inntal e.V.“, und seiner Frau Kornelia an jedem Heiligabend ein Weihnachtsessen für alle, die an diesem Tag allein waren. „Gemeinsam – nicht einsam“ hieß die Devise, die alljährlich etwa 85 Gäste zusammen brachte. Zum Kochen, zum Singen und natürlich zum Essen – ein Abend, an dem das Alleinsein schnell in den Hintergrund geriet und der jedes Jahr aufs Neue viel Freude bereitete. Doch 2020 wurde nichts daraus, der Lockdown und die strengen Vorschriften machten es unmöglich.
Stattdessen ließen sich Peter und Kornelia Kaiser eine Alternative einfallen: Eine Telefonseelsorge, die an den Weihnachtstagen für alle bereit steht, die an diesem besonderen Tag unter ihrer Einsamkeit leiden, die Ansprache und Trost brauchen. „Es gab eine große Resonanz im letzten Jahr“, so Peter Kaiser, „Deshalb haben wir beschlossen, auch in diesem Jahr wieder darauf zurückzukommen.“
Der Grund dafür, dass auch in diesem Jahr kein Weihnachtsessen stattfinden kann ist die Tatsache, dass es praktisch unmöglich ist, einen geeigneten Raum dafür zu finden. „Um etwa 85 Menschen Platz zu bieten, wäre unter den gegebenen Abstandsregeln ein sehr großer Saal nötig. Ein solcher steht aber nicht zur Verfügung“, schildert Kaiser die Problematik.
Und so verbringen die Kaisers und ihre Helfer auch heuer nicht die Tage vor Weihnachten mit den Vorbereitungen für das Festmahl, sondern richten sich darauf ein, an den drei Telefonleitungen Beistand zu leisten und ein offenes Ohr zu haben.
Erreichbar ist die Telefonseelsorge des Vereins „Rosenheimer Leibspeise“ an den Weihnachtstagen unter den Nummern 0 80 31/9 00 33 25, 0 80 31/ 9 00 33 27 oder 01 72/ 8 52 60 34. nu/Foto: Schlecker