In Richtung Zukunft
epaper

In Richtung Zukunft

Die Saison hat begonnen. Während das erste Spiel in Garmisch noch knapp mit 3:4 n.V. verloren ging, konnten die Starbulls das erste Heimspiel gegen Alt-Meister EV Füssen klar mit 6:1 gewinnen. Vor dem Saisonstart beantwortete uns Daniel Bucheli, Geschäftsführer mit jahrelanger Erfahrung als Starbulls-Akteur auf dem Eis, einige Fragen zur neuen Saison.

Jedes Jahr aufs Neue stellen sich natürlich alle die Frage, wo wollen die Starbulls hin, was sind die Erwartungen an Trainerteam und Mannschaft? Was sind Ihre Eindrücke von der Vorbereitung?


„Die letzten Jahre haben wir uns im infrastrukturellen und strategischen Bereich neu aufgestellt, sind viele Dinge angegangen. Die Mannschaft wurde ambitioniert zusammengestellt, denn langfristig gehen die Planungen natürlich in Richtung höherer Liga.

Die Vorbereitung war typisch für eine neu zusammengestellte Mannschaft. Es wurde das Zusammenspiel innerhalb und zwischen den einzelnen Reihen trainiert. Alle Fragen wurden in diesem Rahmen angesprochen und analysiert. Keine Rolle spielen in so einer Vorbereitung die Ergebnisse in den Trainingsspielen, selbst wenn mehrmals gegen die selben Gegner gespielt wird. Zu unterschiedlich sind dabei die jeweiligen Voraussetzungen und auch die Zielsetzungen für die Partien. Was zählt, ist einzig die Entwicklung der Mannschaft hin zum Saisonstart.“

Als Neuzugänge kamen einige Spieler mit relativ viel Erfahrung. Können sie gemeinsam mit den jungen Spielern aus dem Nachwuchs für die nötige Stabilität auch in schwierigen Spielsituationen sorgen?

„Die neuen Spieler wurden unter dem Gesichtspunkt der sportlichen Bedürfnisse der Mannschaft geholt. Die Spielerqualitäten müssen zusammenpassen, alle Rollen in den einzelnen Reihen gut besetzt sein. Im Vordergrund stehen bei den Neuverpflichtungen deshalb nicht unbedingt Alter und Erfahrung, sondern die persönliche spielerische Klasse und dass sie unter den genannten Gesichtspunkten in das Mannschaftsgefüge passen.“

Sind noch weitere Neuzugänge zu erwarten oder ist die Kaderplanung abgeschlossen?

„Große Überraschungen wird es nicht geben. Klar ist, dass wir nach der überraschenden Absage des Kontingentspielers Zach Hamill noch auf der Suche nach einem Ersatz für ihn sind, der den zweiten Kontingentplatz füllt.

Da wird es aber keinen Schnellschuss geben. Nach Abschluss der Trainingscamps in Nordamerika zum Beispiel werden mit Sicherheit noch interessante Spieler verfügbar. Wir haben den Markt ständig im Auge und werden zuschlagen, sobald der richtige Spieler kommt.“

Wer von den Konkurrenten in der Liga hat sich am besten verstärkt, wen sehen Sie als Favoriten für die vorderen Plätze?


„Wer genau vorne mitspielt, ist vor der Saison immer schwer zu sagen. Insofern muss man auf die „üblichen Verdächtigen“ plus ein oder zwei Überraschungsteams tippen. Wichtig ist, dass eine Weiterentwicklung der Liga zu erkennen ist, auch aufgrund der Professionalisierung der Strukturen im DEB, was die Oberliga betrifft. Die Qualität der Liga hat insgesamt deutlich zugenommen.“


Steht die Oberliga Süd dann im Vergleich zur Liga im Norden besser da als bisher?


„Auch hier ist ein Vergleich schwierig. Was man sagen kann: In der Nordliga gibt es wegen der Ligazusammensetzung ein wesentlich größeres Leistungsgefälle von den Spitzenteams zu den schwächeren Mannschaften. Hier ist die Oberliga Süd wesentlich ausgeglichener besetzt. Wie der Vergleich mit der Oberliga Nord ausfällt, kann man konkret erst in den Playoff-Spielen sehen.“

Welche Neuerungen können die Zuschauer im Rofa-Stadion erwarten?


„Am augenfälligsten ist die neue LED-Lichtanlage nach DEB-Statuten. Sie ermöglicht jetzt auch wieder Länderspiele im ROFA-Stadion inklusive Fernsehübertragung. Für die heutige 4k-Übertragungstechnik war die alte Anlage nicht mehr geeignet.
Komplett umgestaltet wurde der Fantreff, ebenso die Bulls Lounge, die bei den Spielen als VIP-Bereich dient. Generell muss man sagen, dass ohne die Sanierungen in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Rosenheim Eishockey an diesem Standort nicht mehr zukunftsfähig wäre.“

Wie kommt das bargeldlose Zahlen, das kürzlich eingeführt wurde, bei den Besuchern an?


„Eigentlich wollten wir das schon zur letzten Saison einführen, aber da machten uns Corona und der damit einhergehende komplette Zuschauerausschluss einen Strich durch die Rechnung. Ziel war es vor allem, die Zahlung einfacher und schneller zu gestalten, sodass sich die Besucher in der knapp bemessenen Zeit der Drittelpausen auch zügig Getränke oder einen Imbiss holen können, ohne etwas vom Spiel zu verpassen. Auch hier gilt: Es ist eine Entwicklung in Richtung Zukunft.“ nu

Daniel Bucheli
Anzeige