Die vergangene Saison war für die Rosenheimer Hagelflieger außergewöhnlich und das in vielerlei Hinsicht. „Es war ein Hageljahr, wie ich es in den vergangenen 40 Jahren noch nicht erlebt habe“, bringt es der Chef der Rosenheimer Hagelflieger, Georg Vogl, auf den Punkt.
So begann die Hagelsaison bereits vor dem eigentlichen Saisonstart am 1. Mai. Am 30. April gab es im südlichen Landkreis Rosenheim ein Hagelgewitter mit Hagelkörnern von bis zu drei Zentimetern Durchmesser. Die Flugzeuge standen einsatzbereit am Flughafen in Vogtareuth, aber es gab an diesem Freitag noch keine Hagelpiloten in Bereitschaft. Dieses Ereignis hat dazu geführt, dass die Hagelabwehr zukünftig bereits ab 15. April einsatzbereit sein wird.
Danach passierte erst mal lange nichts. Es gab im Mai keinen einzigen Einsatz, sagt Vogl. Und dann kam der Juni. Von den insgesamt 16 Einsatztagen im Jahr 2021 fielen neun Einsatztage auf den Juni. In keinem anderen Monat waren die Hagelflieger so oft und so lange in der Luft wie im Juni. Die Einsätze dauerten zwischen 30 Minuten und 3,5 Stunden; so lange, bis die Silberjodid-Generatoren leer waren. An manchen Tagen mussten die Piloten sogar zweimal starten.
„Das war ein sehr intensiver Monat, zum Teil mehrere Tage hintereinander. Es gab Einsätze am 4., 5., 7., 9. und 10. Juni und dann noch einmal am 22., 23., 24. und 29. Juni. Das waren zwei Phasen, in denen die Gewitter geballt über uns gezogen sind“, sagt Vogl. Am 15. August hoben die Hagelpiloten zu ihrem letzten Einsatz ab und die Saison war abrupt vorbei. Normalerweise werden oft noch bis Ende August Einsätze geflogen.
Trotz dieser vielen Einsätze zieht Vogl eine positive Bilanz, auch wenn das Hageljahr 2021 nicht ganz schadensfrei vorbeigezogen ist. „Vor allem wenn man sieht, welche Schäden in den umliegenden Landkreisen, vor allem im Juni durch den Hagel entstanden sind. Da gab es einige Hagelzüge, die um uns herum gekreist sind. Sie haben sich im Tölzer- oder Garmischer Raum aufgebaut, sind am südlichen Rand von München vorbeizogen und dann weiter über die Landkreise Ebersberg, Mühldorf und Altötting. An vier Tagen nahm das Gewitter nahezu die gleiche Route, das ist sehr ungewöhnlich“, sagt Vogl.
Trotz dieses intensiven Einsatzjahres gab es keine technischen Probleme. Die Generatoren haben ohne Ausfälle funktioniert. Bei einem Einsatz beschädigten Hagelkörner die Abdeckung der Landescheinwerfer eines der beiden Flugzeuge. Die Maschine vom Typ „Partenavia P68“ wurde repariert, außerplanmäßig in Stuttgart gewartet und war am nächsten Tag wieder einsatzbereit, sagt Vogl.
Das Jahr 2021 brachte der Rosenheimer Hagelabwehr insgesamt 16 Einsatztage, 37 Einsatzflüge mit fünf Tagen, an denen die Piloten zweimal am Tag im Einsatz waren. Insgesamt waren die beiden Flugzeuge 46 Stunden in der Luft.