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Musil und Strawinsky

Getanzte Literatur bei der Theaterserie „Mann ohne Eigenschaften“

„Tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren!“ – diese Aussage von Pina Bausch könnte auch vom Mädchenmörder Moosbrugger aus Robert Musils „Der Mann ohne Eigenschaften“ stammen: Der Mörder erlebt die tänzerische Ekstase in seiner Gefängniszelle.
In der neuen Folge der Theaterserie „Der Mann ohne Eigenschaften“ von REGIEALSFAKTOR steht der Tanz im Mittelpunkt, der im Jahr 1913, also dem Jahr, in dem der Roman spielt, auf einem kreativen Höhepunkt war: Strawinskys Ballett „Le Sacre du Printemps“ feierte in Paris sprichwörtlich am Vorabend des Ersten Weltkrieges eine skandalumwitterte Premiere. Zu ungewöhnlich waren die stampfend-ekstatische, das klassische Ballett konterkarierende Tanzsprache und das Thema: die Opferung eines jungen Mädchens in einer archaischen Stammesgesellschaft. Auch in Musils Monumental-Roman führen alle Handlungsstränge in den Ersten Weltkrieg. Die Archaik und Gesellschaftskritik verkörpern sich hier in der Figur des tanzenden Moosbruggers.
Die Inszenierung von Valerie Kiendl und Dominik Frank verbindet das Romankapitel „Moosbrugger tanzt“ mit Strawinskys „Sacre“, die Hauptrolle tanzt Laura Kupzog.

Die einmalige Vorstellung, die auch ohne Vorkenntnisse verständlich ist, findet am Sonntag, 18. Juli, um 19 Uhr als Freiluftveranstaltung in der Rosenheimer Vetternwirtschaft, Oberaustraße 2, statt.

Es wird um Reservierung per Mail an info@regiealsfaktor gebeten, die Zuschauenden erhalten dann auch alle aktuell geltenden Corona-Schutz-Maßnahmen für den Vorstellungsbesuch zugesendet.

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