„Das kann mich meinen Beruf kosten!“
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„Das kann mich meinen Beruf kosten!“

Friseure in Not – nicht nur wegen des Lockdowns

Die noch immer grassierende Corona-Pandemie zeitigt Folgen für praktisch alle Lebensbereiche. So auch für den Schnitt des Haares. Während die einen ihre immer üppiger werdende Haarpracht mit Fassung tragen, die anderen selbst die Schere anlegen oder begabte Amateure im eigenen Haushalt suchen, probieren es manche mit „unmoralischen Angeboten“. Und zwar an Friseurinnen und Friseure. Ob man nicht mal kurz vorbeikommen könnte. Oder ob nicht ein Hausbesuch möglich sei. Es müsse ja niemand erfahren. Mit Anwanzungen dieser Art bringt man die Haarprofis in arge Gewissensnöte. Sollte eine Friseurin oder ein Friseur nämlich auf solch eine Anfrage eingehen und in Aktion treten, wird nicht nur eine hohe Strafe wegen Verstoßes gegen die Corona-Richtlinien auf der einen, wegen Schwarzarbeit auf der anderen Seite riskiert, sondern auch die Aberkennung des Meistertitels. Von der Ansteckungsgefahr bei solchen illegalen Hausbesuchen ist da noch gar nicht die Rede.
„Es ist schon ziemlich unverschämt, wenn man E-Mails oder Anrufe bekommt mit dem Ansinnen, die Telefonnummern der Mitarbeiterinnen zu erfahren“, erzählt Eva-Maria Klein, Inhaberin des Salons Simply Hair in Bad Aibling. Andere Friseurinnen berichten Ähnliches: „Interessanterweise sind es fast nur Leute, die normalerweise nicht zu unseren Kunden zählen“, schildert die Inhaberin eines Salons in Rosenheim.

Die Friseurinnung möchte derzeit erreichen, dass die Salons trotz des Lockdowns wieder öffnen können, unter dem Hinweis auf strenge Hygienekonzepte.  nu

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