Alle Augen auf!
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Alle Augen auf!

Aufmerksamkeit aller Verkehrsteilnehmer beim Schulweg gefordert

Auch dieser Tage ist wie in jedem Herbst die Aufmerksamkeit aller Verkehrsteilnehmer, vor allem aber der Autofahrer, gefragt. Denn beim herbstlichen Schulstart spielen mehrere Faktoren eine Rolle, die für besondere Gefahren auf dem Schulweg sorgen. Vergangene Woche gab es bereits einen schweren Unfall in der Region. Deshalb hier einige Regeln, an die man sich als Autofahrer unbedingt halten sollte.

Zum einen ist es morgens schon zunehmend dunkel, zum anderen sind im Herbst die Schulanfänger unterwegs.
– Kinder genießen besonderen Schutz im Straßenverkehr!
– Kinder sind klein und sehen nicht über geparkte Autos hinweg.
– Kinder sind keine „kleinen Erwachsenen“, deswegen immer mit unerwartetem Verhalten rechnen.
– Fahren Sie besonders in Wohngebieten, auf Schulwegen, an Haltestellen und rund um Schulen langsam. Es gilt die Devise: Zum Schutz unserer Kinder runter vom Gas und jederzeit bremsbereit sein!
– Beachten Sie die speziellen Regelungen für Autofahrer zur Schrittgeschwindigkeit an Schulbushaltestellen.
– Geben Sie als Fußgänger oder Radfahrer den Kindern ein gutes Vorbild!

Neben den Verhaltensregeln für die erwachsenen Verkehrsteilnehmer gilt es natürlich auch, die Kinder zu sensibilisieren, möglichst viele Gefahrenfaktoren selbst auszuschließen. Wichtig ist es, dass die Kinder wissen, wie sie sich auf dem Weg zur Schule verhalten müssen. Deshalb sollte mit dem Nachwuchs unbedingt ausreichend geübt werden, bevor er allein zur Schule geht. Damit sollte so früh wie möglich begonnen werden. Denn dann entspricht die Verkehrssituation am ehesten dem, womit das Kind konfrontiert wird, wenn es später alleine zur Schule geht. So sollte der Schulweg sowohl morgens vor Schulbeginn als auch der Rückweg am Nachmittag miteinander absolviert werden. Es reicht dabei nicht aus, den Weg einmal in beide Richtungen abzugehen. Ein sicherer Schulweg sollte wenigstens fünf oder sechs Mal geübt werden, damit er sich beim Kind einprägt. Erklären Sie dem Kind an jeder Gefahrenstelle einzeln, wie es sich verhalten soll, zum Beispiel das Warten an einer roten Ampel, das Schauen in beide Richtungen (links-rechts-links) vor dem Überqueren einer Straße, das richtige Verhalten an einem Zebrastreifen, dass es beim Überqueren der Ampel nicht stehenbleiben oder umkehren darf, wenn diese währenddessen von Grün auf Rot schaltet, oder dass es hinter parkenden Autos oder Bäumen niemals direkt auf die Straße rennen darf, sondern immer erst am Bordstein wartet, bis alles frei ist. Die Eltern sollten sich dabei auch ungewöhnliche Situationen vorstellen und ihr Kind darauf vorbereiten, zum Beispiel wenn die Ampel plötzlich außer Betrieb ist oder der übliche Weg aufgrund einer Baustelle gesperrt ist.

Immer in Betracht ziehen müssen die erwachsenen Verkehrsteilnehmer, dass Kinder die Welt anders wahrnehmen als Erwachsene. Ihnen fehlen unsere Erfahrungen und sie können sich durch Situationen überfordert fühlen, die für Erwachsene zur Selbstverständlichkeit geworden sind und von denen sie nie gedacht hätten, dass sie sie ihrem Kind erklären müssten.

Ein sicherer Schulweg zeichnet sich somit auch dadurch aus, dass das Kind genau weiß, an welcher Stelle es sich wie zu verhalten hat. So sollte das Üben deshalb damit beendet werden, dass die Eltern mit ihrem Nachwuchs die Rollen tauschen und sich von ihm das richtige Verhalten entlang des gesamten Weges erklären lassen. So kann man sichergehen, dass das Kind alles richtig verstanden hat.

Ist mein Kind schon bereit, alleine zur Schule zu gehen?

Auch wenn Polizei und Grundschulen häufig betonen, dass ein Kind ab seinem sechsten Geburtstag in der Lage sein sollte, alleine zur Schule zu gehen, gibt es doch keine Faustregel, ab welchem Alter es für ein Kind sicher ist, den Schulweg alleine anzutreten. Denn natürlich muss immer die jeweilige Verkehrssituation betrachtet werden: Liegt die Schule nur fünf Minuten zu Fuß entfernt und es ist ein sicherer Schulweg vorhanden, der ausschließlich durch eine gut ausgebaute Wohnsiedlung führt, kann dieser den meisten Sechsjährigen durchaus zugemutet werden. Aber wie sieht es aus, wenn der Weg zwanzig Minuten lang über Fahrbahnkreuzungen, entlang an Hauptstraßen oder durch eine abgeschiedene Parkanlage führt?
Die Frage, ob ein Kind bereit ist, alleine zur Schule zu gehen, entscheidet sich nicht nach seinem Alter, sondern nach seinen Fähigkeiten und seinem Charakter:
Weiß es, dass es nicht mit Fremden mitgehen darf?
Lässt es sich leicht ablenken?
Hält es sich an Absprachen, sodass die Eltern sichergehen können, dass es keinen anderen Weg zur Schule nimmt als den verabredeten? Es gibt Vieles von Vielen zu beachten, um unsere Kinder sicher zur Schule und wieder zurück nach Hause zu bringen. Aber was würde sich mehr lohnen, als soviele Unfälle wie irgend möglich zu vermeiden?  nu

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