Vor Kurzem gab die Bayerische Integrationsbeauftragte Gudrun Brendel-Fischer zusammen mit Stefan Eß, Geschäftsführender Direktor Sankt Michaelsbund, im Bildungszentrum St. Nikolaus in Rosenheim den Startschuss für den „Integrationsrucksack“.
Brendel-Fischer erklärt: „Der „Integrationsrucksack“, das ist ein Potpourri aus Vorlesebüchern und Fördermaterialien für Kinder im Kita-Alter, die besondere Unterstützung in ihrer Sprachentwicklung im Deutschen brauchen. Wir wollen damit ein Zeichen setzen für den Wert des Vorlesens und möchten damit insbesondere Kinder mit Defiziten im Deutschen erreichen.“
Das Besondere an diesem Rucksack? – „Es ist auch eine Kampagne für das Ehrenamt“, so Brendel-Fischer. „Wir schenken den Kindern nicht nur den Rucksack, sondern mit ihm auch das Vorlesen selbst, Vorleser inklusive.“ „Das ist auch gut sichergestellt“, ergänzt Stefan Eß, „und zwar durch die Verteilung über ausgewählte Büchereien des Sankt Michaelbunds oder Mütter- und Familienzentren. „Unsere Büchereien“, fährt Eß fort, „werden von über 12 000 Ehrenamtlichen unterstützt – eben auch durch Lesepaten oder ehrenamtliche Vorleser. Selbst in Corona-Zeiten ist einiges möglich, sei es durch Vorlesen im Freien oder mit ausreichend Abstand.“
Mit buntem Programm und einer guten Mischung aus Jung und Alt verbrachten die 45 Teilnehmer – darunter viele Kinder aus dem Kindergarten St. Quirin – einen abwechslungsreichen Nachmittag. „Das Spannendste war natürlich das Auspacken des Rucksacks und die erzählten Abenteuer des Grüffelo“ – freuten sich Ajna, Egemen und Isabella.
Aber auch für die „Großen“ war etwas geboten: persönliche Erfahrungen und Tipps von den Lesepaten Michael Bauer und Susanne Werner, der Expertin aus der Frühpädagogik Christa Kieferle, der Büchereileitung Susanne Delp von der Stadtbibliothek Rosenheim, von der Bayerischen Ehrenamtsbeauftragten Eva Gottstein, Regierungspräsidentin Maria Els und dem Amtschefs des Bayerischen Sozialministeriums Dr. Markus Gruber.
Landrat Otto Lederer und Bürgermeisterin Gabriele Leicht freuten sich, dass der Startschuss für den „Integrationsrucksack“ in ihrer Region stattfand. „Vorlesen und Zuhören, das gehört zusammen“, so Lederer. Beim Vorlesen entstehen immer persönliche Nähe und soziale Kontakte. Das ist in der frühkindlichen Förderung, aber auch für’s Lernen in jedem Alter, ein ganz wichtiger Faktor.“ Brendel-Fischer machte zudem darauf aufmerksam, dass laut einer Studie der ZEIT und der Stiftung Lesen in 32 Prozent der Familien zu selten (ein Mal pro Woche) oder gar nie vorgelesen wird: „Die Botschaft, die ich von dieser Veranstaltung zugunsten unserer förderbedürftigen Kleinsten, aussenden will, ist: „Auf zum Vorlesen!“