“Es tut der Seele gut!”
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“Es tut der Seele gut!”

In Pandemie-Zeiten entdecken immer mehr Deutsche die Liebe zum Backen und Kochen

Viel mehr Zeit zuh Hause mit der Familie, geschlossene Restaurants und Cafés – auch unsere Ernährungsgewohnheiten sind in den letzten Wochen durch die Corona-Pandemie ordentlich durcheinandergewirbelt worden. Die Statistiken belegen es: Die Deutschen kochen und backen wieder mehr daheim. Ein Trend, der auch an den jungen Menschen nicht spurlos vorbei geht, das bestätigt eine Forsa-Umfrage im Auftrag der KKH Kaufmännischen Krankenkasse: 36 Prozent der Mädchen und Jungen zwischen sechs und 18 Jahren hätten sich seit Beginn der Corona-Ferien verstärkt dem Schnippeln, Brutzeln und Backen gewidmet, egal ob allein oder mit Eltern oder Geschwistern. „Speisen zuzubereiten und gemeinsam zu essen gibt ein Gefühl von Normalität und Sicherheit in Zeiten, in denen der Alltag Kopf steht“, bestätigt auch Ernährungswissenschaftlerin Dr. Anja Luci von der KKH. „Obendrein tut es der Seele gut und macht großen Spaß.“
Anscheinend bewirkt die Rückbesinnung auf den eigenen Herd auch einen Bewusstseinswandel in Sachen Lebensmittelqualität und Regionalität.

So bevorzugen die Deutschen, die jetzt vermehrt selbst einkaufen und kochen, besonders Bioprodukte, wie der Anbauverband Bioland bestätigt. So sei der Absatz von Bio-Trinkmilch im Vergleich zu konventioneller Milch im Vergleich zum Vorjahr um 19 Prozent gestiegen, ermittelte die Agrarmarkt-Informationsgesellschaft AMI.
Auch die regionalen Produkte werden wieder mehr geschätzt, so das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft in seinem aktuellen Ernährungsreport: „Die Bedeutung der heimischen Landwirtschaft hat in der aktuellen Krise deutlich zugenommen.“ Mehr als jeder Dritte (39 Prozent) gibt an, dass die heimische Landwirtschaft in Anbetracht der aktuellen Situation an Bedeutung gewonnen hat. Besonders bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen messen 47 Prozent, fast die Hälfte der Befragten, der Landwirtschaft eine höhere Bedeutung zu, als vor der Krise.“
Abzuwarten bleibt, ob diese, eigentlich erfreulichen, Auswirkungen der aktuellen, ernsthaften Krise auch nach deren Abflauen Bestand haben werden. Zu wünschen wäre es auf jeden Fall!

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