Menschen mit geringem Einkommen haben 2020 die Möglichkeit, kostenlos an Kulturveranstaltungen teilzunehmen, sobald diese wieder stattfinden. Es handelt sich dabei um ein Projekt des Kulturforums Rosenheim und den Sparkassenstiftungen Zukunft für die Stadt und für den Landkreis Rosenheim.
20 Kulturveranstalter – vier mehr als im letzten Jahr – haben sich in diesem Jahr an dem Projekt beteiligt. Im Laufe des Jahres können noch weitere dazu kommen. Das Angebot reicht von Trachtenvereinen über das Stadtspiel in Rosenheim, das Gitarrenfestival in Bad Aibling und Highlights im KU’KO sowie im Ausstellungszentrum Lokschuppen Rosenheim bis zu den Rosenheimer Kleinkunsttagen.
„Teilhabe an Kultur ist für alle Menschen wichtig, deshalb unterstützen wir das Projekt“, sagt Alexa Hubert von den Sparkassenstiftungen Zukunft. „Nur durch diese Förderung können wir das Projekt nach diesem speziellen Rosenheimer Modell durchführen“, sagt der Initiator des Projektes, Reinhart Knirsch, zweiter Vorsitzender des Kulturforums. „Das heißt, es werden ganz reguläre Karten oder Gutscheine an Interessierte mit geringem Einkommen ausgegeben. Der Gegenwert wird den Kulturveranstaltern von den Sparkassenstiftungen Zukunft erstattet. Das ist der Hauptunterschied zu ähnlichen Projekten im Bundesgebiet, wo lediglich Restkarten ausgegeben werden.“
Eine weitere Besonderheit ist die Verteilung der Karten über die Tafeln in Stadt und Landkreis Rosenheim. Die Mitarbeiter der Tafeln haben den direkten Kontakt zu Menschen mit geringem Einkommen. Sie bekamen in den vergangenen Jahren viel positives Feedback auf die Aktion von ihren Kunden: „Das hätten wir uns sonst niemals leisten können“, hörten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Tafeln häufig.
Die Tafeln in Rosenheim, Rott, Raubling, Wasserburg, Bruckmühl, Kolbermoor, Prien, Kiefersfelden, Großkarolinenfeld und Bad Aibling bekommen ein bestimmtes Kontingent. Dort sind die Karten in der Regel zu einer kleinen, symbolischen Schutzgebühr erhältlich. So wird ein unbürokratischer und einfacher Zugang zu den Kulturveranstaltungen ermöglicht. „Niemand muss sich an der Abendkasse als Geringverdiener zu erkennen geben”, meint Reinhart Knirsch. Allerdings hat nicht jede Tafel Gutscheine für jede Veranstaltung.
Neben den Tafeln sind dieses Jahr auch die KASA der Diakonie Rosenheim (im Bild), das Mehrgenerationenhaus und das Seniorenzentrum der Caritas Ausgabestelle für die Gutscheine. Eine komplette Liste der Ausgabestellen gibt es unter www.kulturforum-rosenheim.de
Alle Menschen mit geringem Einkommen, die bei der Tafel einkaufen dürfen, können das Angebot nutzen. Nicht nur Bezieher von Arbeitslosengeld 2, auch Menschen mit geringer Rente oder Geringverdiener mit Wohngeldanspruch gehören in der Regel zu den Berechtigten.
Faltblätter mit den Kulturangeboten gibt es bei den Tafeln, bei den Geschäftsstellen der Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling und auf der Homepage des Kulturforums (www.kulturforum-rosenheim.de).
Unser Bild: „Kultur für alle“ ermöglicht auch Menschen mit geringem Einkommen kulturelle Teilhabe. In diesem Jahr gibt unter anderen auch das „Sozialkaufhaus“, eine Einrichtung der Kirchlichen Allgemeinen Sozialarbeit des Diakonischen Werks in Rosenheim (unten im Bild) Eintrittskarten für verschieden Veranstaltungen in der Region aus. Über den Erfolg des Projekts freuen sich, von links: Alexa Hubert, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Sparkassenstiftungen Zukunft für die Stadt und für den Landkreis Rosenheim, Reinhard Knirsch, zweiter Vorsitzender des Kulturforums, und Stephanie Staiger vom Diakonischen Werk Rosenheim.
Foto: Sparkassenstiftungen Zukunft.