Derzeit über 50 Ladestationen in Stadt und Landkreis Rosenheim
Es gibt wohl kein Thema, das derzeit intensiver in Politik und Gesellschaft diskutiert wird, als der durch uns Menschen verursachte Klimawandel und die Maßnahmen, die dagegen ergriffen werden müssen. Die Bundesregierung hat nun ein umfangreiches Klimaschutzprogramm vorgelegt. Die weitere Umsetzung der Regelungen ist allerdings ins Stocken geraten; der Bundesrat, der Teilen des Klimaschutzprogrammes zustimmen muss, hat den Vermittlungsausschuss von Bundestag und der Länderkammer angerufen.
Zu den Bausteinen des Gesetzespaketes gehört neben der CO2-Bepreisung, der Förderung energetischer Gebäudesanierungen und des Ökolandbaus auch ein ehrgeiziges Programm, um die Zahl der E-Fahrzeuge und öffentlich zugänglicher Ladepunkte deutlich zu erhöhen. Derzeit fahren rund 220 000 elektrisch angetriebene Fahrzeuge auf deutschen Straßen, die Bundesregierung will deren bis 2030 Zahl auf zehn Millionen erhöhen. Gibt es heute rund 21 100 öffentlich zugängliche Ladepunkte, soll ihre Anzahl in zehn Jahren eine Million betragen. Ein ambitioniertes Ziel also, übrigens auch für Rosenheim: In der Stadt beträgt der Anteil der E-Fahrzeuge bezogen auf sämtliche Kraftfahrzeuge gerade einmal 0,4 Prozent. Das heißt, für gerade einmal 132 Fahrzeuge wurde ein E-Kennzeichen beantragt.
Die öffentlich zugängliche bundesweite Ladeinfrastruktur lässt sich übrigens online und regelmäßig aktualisiert auf der Homepage der Bundesnetzagentur unter www.bundesnetzagentur.de nachlesen. In Stadt und Landkreis Rosenheim gibt es über 50 Landestationen, die von unterschiedlichen Unternehmen betrieben werden. Darunter befinden sich auch die Stadtwerke Rosenheim, die aktuell fünf Stationen mit jeweils zwei Stellplätzen, und zwar am Kundenzentrum in der Bayerstraße, im Gewerbegebiet West-Aicherpark, am Busbahnhof und an der Hochschule in Rosenheim sowie in der Carl-Jordan-Straße 18 in Kolbermoor. Hier können alle Fahrer von E-Fahrzeugen, die Kunden der Stadtwerke Rosenheim allerdings zu vergünstigten Preisen, „Strom tanken“. Die Zahl der Ladevorgänge an diesen Ladestationen betrug im letzten Jahr 1160, für 2019 rechnen die Stadtwerke mit rund 1700 Ladungen. Neben den Elektrotankstellen betreiben die Stadtwerke übrigens auch eine Gastankstelle in Rosenheim.
Im Jahr 2017 konnte man hier einen deutlichen Rückgang der Nachfrage feststellen, in den letzten beiden Jahren war die Nutzung stabil. Eine neue Erdgastankstelle ist für 2020 in Planung. Bei den Stadtwerken sind derzeit 28 gasbetriebene Fahrzeuge im Einsatz, mit denen man auch seit Jahren gute Erfahrungen gesammelt hat.
Zu den Kernpunkten des „Masterplans Ladeinfrastruktur“ der Bundesregierung gehört neben der Einrichtung öffentlich zugänglicher Ladepunkte, auch an allen Tankstellen, auch eine Förderung über 50 Millionen Euro für private Lademöglichkeiten. Experten empfehlen nämlich, nur im Notfall E-Fahrzeuge an haushaltsüblichen Steckdosen zu laden. Normale Leitungen sind für die Dauerbelastung eines Ladevorgangs schlicht nicht ausgelegt, es drohen Kurzschlüsse und Kabelbrände. Um das Elektroauto gefahrlos und zügig zuhause aufzuladen, ist eine spezielle Ladestation für daheim die richtige Lösung: eine sogenannte Wallbox. Sie wird – wie der englische Name schon sagt – in der Regel an der Wand in der Garage oder am Haus montiert und garantiert einen sicheren Ladevorgang. Da für eine Ladestation immer ein Starkstromanschluss notwendig ist, sollte die Installation immer von einem Fachmann durchgeführt werden.
Eine ausführliche Darstellung aller Maßnahmen, die im Klimaschutzprogramm 2030 stehen, findet man unter www.bundesregierung.de /breg-de/themen/klimaschutz/.