Der Mensch im Mittelpunkt
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Der Mensch im Mittelpunkt

Die Nachbarschaftshilfe Rosenheim e. V.: Aus einer kleinen Bürgerinitiative zur vielseitigen Wohlfahrtsorganisation

Eine große Portion Pioniergeist und Mut, viel bürgerschaftliches Bewusstsein und soziales Gewissen und natürlich eine Hand voll engagierter Menschen- das stand am Anfang der Erfolgsgeschichte Nachbarschaftshilfe Rosenheim.

Initiatorin, Gründungsmitglied und mittlerweile Ehrenvorsitzende Johanna Schildbach-Halser bringt es auf den Punkt: „Der Name sollte Programm sein, als vor 40 Jahren 13 Rosenheimer beschlossen, einen gemeinnützigen Verein zu gründen, der schnell und unbürokratisch nachbarschaftliche Hilfe leistet.“ Aus der kleinen Bürgerinitiative, der sich schnell immer mehr tatkräftige Mitstreiter und Mitglieder anschlossen, wurde im Laufe der letzten vier Jahrzehnte ein breit und vielfältig aufgestellter und allseits geschätzter Verein mit 180 Mitarbeitern in den verschiedensten Berufen. Und auch wenn die Nachbarschaftshilfe Rosenheim sich stetig weiterentwickelt hat, die Mitgliederzahl auf über 300 gestiegen ist, die Prinzipien und Ziele, auf denen die Gründung vor über 40 Jahren basierte, sind dieselben geblieben: schnelle, professionelle und unbürokratische Hilfe, um gemeinsam die Probleme des Alltags zu bewältigen. Und dabei steht immer der Mensch mit seinen individuellen Bedürfnissen im Mittelpunkt.

Starthilfe für die Allerkleinsten und ihre Eltern gibt die Harl.e.kin Nachsorge, deren Träger die Nachbarschaftshilfe Rosenheim ist. Gemeinsam mit der Arbeitsstelle Frühförderung in München, der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am RoMed Klinikum und der interdisziplinären Frühförderstelle der Caritas bietet Harl.e.kin präventive Betreuungsangebote für Familien mit früh- oder risikogeborenen Säuglingen an. Ein hochprofessionelles, erfahrendes Team unterstützt beim Übergang vom Klinikaufenthalt ins eigene Zuhause und begleitet die Eltern mit Rat und Tat.

Schon bei Vereinsgründung hat die Nachbarschaftshilfe den Bedarf von Eltern nach liebevoller, zuverlässiger und pädagogisch hochwertiger Betreuung sehr ernst genommen. Den Anfang machte eine erste Hausaufgabenbetreuungsgruppe im Glückshafengebäude auf der Loretowiese, darauf folgten unterschiedliche Ausweichräume. Heute bietet die Nachbarschaftshilfe drei Kindertagesstätten in gut ausgestatteten städtischen Gebäuden an: die Kinderkrippe Gärtnerstraße und das Kinderhaus Aising sowie den Kinderhort Jonathan in der Innsbrucker Straße. Im Kindergarten und Kinderhort sind jeweils Inklusionskräfte beschäftigt.
Eine weitere wichtige Säule in der Arbeit des Vereines ist der Bereich Ambulante Dienste. Den größten Teil der Aufträge machen dabei Pflegeeinsätze aus, etwa Hilfestellung bei Körperpflege, An- und Auskleiden, aber auch Behandlungspflege wie die Gabe von Medikamenten oder Spritzen sowie Wundversorgung. Unterstützt wird der Ambulante Dienst dabei vom Hauswirtschafts- und dem Seniorenbesuchsdienst. Letzterer wird übrigens ausschließlich von einem Team ehrenamtlich tätiger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter getragen. Ziel ist es bei allen Einsätzen, den Pflegebedürftigen möglichst lange das Leben im vertrauten heimischen Umfeld zu ermöglichen.

Doch was ist, wenn die Betreuung gerade von dementen Mensch zuhause immer schwieriger wird und die Angehörigen an ihre Belastungsgrenze kommen? Hilfe findet man in diesem Fall im Rothenfußer Wohn- und Betreuungszentraum in der Rosenheimer Ellmaierstraße. Dort betreibt die Nachbarschaftshilfe Rosenheim das Tagespflegehaus „Johanna“. Dort werden täglich liebevoll und hoch professionell 17 demenziell erkrankte Gäste betreut; man nimmt zusammen Mahlzeiten ein, singt und spielt gemeinsam. Ein Segen für Angehörige, die für diese Zeit wieder Atem schöpfen können und ihre Angehörigen bestens versorgt wissen. Zudem betreut der Verein als Pflege- und Betreuungsdienst zwei Rothenfußer-Wohngemeinschaften mit je acht Bewohnern. Beate Hoyer-Radtke, Vorsitzende der Nachbarschaftshilfe Rosenheim rät allerdings allen betroffenen Angehörigen, sich bei Interesse an beiden Einrichtungen frühzeitig zu melden, nachdem die Zahl der Anfragen die der Plätze bei weitem überschreitet: „Leider können wir nicht sofort allen Interessenten eine Zusage geben. Deshalb sollten sich die Pflegenden schon sehr früh, wenn die Diagnose Demenz gestellt worden ist, mit den Betreuungsmöglichkeiten auseinander setzen“.
Nachbarschaftshilfe Rosenheim, Färberstraße 23, Rosenheim, Telefon 0 80 31/ 3 48 05, E-Mail an info@nh-rosenheim.de, www.nh-rosenheim.de.

Der Mensch im Mittelpunkt

Caritas Fachstelle für pflegende Angehörige jetzt auch im Inntal

Seit Jahren finden pflegende Angehörige an den Caritas-Zentren im Landkreis eine breite Palette von ganz individuellen Angeboten zu ihrer Entlastung vor.

Denn: „Bei uns stehen nicht nur der Patient, sondern auch die Angehörigen im Mittelpunkt“, betont Pia Tscherch, Fachdienstleiterin für Soziale Dienste an den Caritas-Zentren in Stadt und Landkreis Rosenheim.

Beratung über Demenz

Seit Mitte Februar bietet die Caritas nun auch im Inntal eine Außensprechstunde der Fachstelle für pflegende Angehörige an. Jeden Dienstag berät Sozialarbeiterin Martina Watzlaw in Brannenburg in der Bahnhofstraße 51 pflegende Angehörige und Angehörige von an Demenz erkrankten.
„Pflegende Angehörige müssen im Alltag entlastet werden!“ betont Watzlaw. Deshalb gibt es die „PflegePartner“, das sind geschulte, ehrenamtliche Helfer und Helferinnen, die in den Pflegefamilien stundenweise die Pflegebedürftigen oder Demenzkranken betreuen und somit den pflegenden Angehörigen Freiraum verschaffen, ihre Erledigungen zu machen oder einfach nur einmal auszuspannen.
Aber auch zum Umgang mit Demenzkranken, zu Vorsorge und Betreuung und zu den Leistungen der Pflegeversicherung berät Martina Watzlaw umfassend.

Termine für die Außensprechstunde in Brannenburg können im Caritas-Zentrum Rosenheim unter der Telefonnummer 0 80 31/2 03 70 vereinbart werden.

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