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Zum Tag der verbrannten Bücher

„Nur wer früh seine Seele weit auszuspannen gelernt hat, vermag später die ganze Welt in sich zu fassen.“
Am Freitag, 10. Mai, liest Michael Stacheder aus Werken von Stefan Zweig. Die Lesung beginnt um 19 Uhr in der Stadtbücherei Bad Aibling.
Wie kam es zur Bücherverbrennung am 10. Mai 1933? Warum wurden die Bücher systemkritischer Autoren verbrannt und die Meinungsfreiheit zensiert? In vielen deutsche Städten warfen Studenten, Bibliothekare, Professoren und SA-Leute in einer gespenstischen Feierstunde die Bücher in das Feuer. Die Verbrennung war als „Aktion wider dem undeutschen Geist“ angekündigt. Klassiker wie Kästner, Mann, Tucholsky, Zweig, Brecht und Remarque wurden den Flammen überlassen. Zuerst wurden Bücher verbrannt. Dann kam es zur Massenvernichtung von Menschen in Deutschland. Das Erinnern an diese Zeit soll nicht beschuldigen, aber wahrnehmen. Dieser Hass und das folgende Leid soll keinen Platz mehr in der deutschen Geschichte bekommen.
In Erinnerung an den Tag der Bücherverbrennung 1933 liest und erzählt Michael Stacheder, Schauspieler und Regisseur, aus „Die Welt von Gestern“, „Sternstunden der Menschheit“ und anderen Werken des großen Europäers Stefan Zweig, der 1881 in Wien geboren und zu einem der meistgelesenen Schriftsteller seiner Zeit wurde, ehe er im Exil 1942 freiwillig aus dem Leben schied. Bereits seit mehreren Jahren beschäftigt sich Michael Stacheder mit dem Leben und Werk Stefan Zweigs, dessen Vision von einem geeinten Europa, einer friedlichen und demokratischen Welt nichts an Aktualität eingebüßt hat.
Die Lesung wird untermalt durch die musikalischen Beiträge von dem Pianisten und Akkordeonisten Marinus Weidinger. Er wird Lieder der damaligen Zeit spielen.
Der Eintritt von acht Euro ist an der Abendkasse zu entrichten. Die Lesung findet in der Stadtbücherei Bad Aibling, am Marienplatz 1, 83043 Bad Aibling, statt.
Es handelt sich um eine Kooperation der Stadtbücherei Bad Aibling mit Mut & Cou

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