„Saurier-Unterricht“ für die Ausstellungsführer
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„Saurier-Unterricht“ für die Ausstellungsführer

Die Arbeiten für die neue Ausstellung im Lokschuppen laufen

Die Ausstellung „Saurier – Giganten der Meere“ startet erst im September. Doch für die künftigen Ausstellungsführer im Lokschuppen Rosenheim beginnt die Arbeit schon jetzt. Kurator Bernd Herkner und der Leiter des Ausstellungszentrums Peter Miesbeck führten bei einer ersten Informationsveranstaltung in die Geschichte der riesigen Tiere und in das Konzept der Ausstellung ein. Dabei gab es für viele Teilnehmer überraschende Erkenntnisse.

Schon etwas vom „Schmelzschupper“ gehört? Das sind Fische mit harten Schuppen, die es seit 400 Millionen Jahren gibt. „Die Schuppen besaßen eine dicke Schmelzschicht“, erläuterte Herkner. „Aus ähnlichen Schuppen hatten sich im Maul der Fische einst Zähne entwickelt. Wenn man so will, sind unsere Zähne die umgewandelten Reste dieser Schuppen.“

Für die Ausstellungsführer bedeutet die Vorbereitung: Viel lesen und viel lernen! Die Ausstellung „Saurier – Giganten der Meere“ umfasst die Erdzeitalter Trias, Jura und Kreide. In Jahren ausgedrückt: Die Geschichte beginnt vor 252 Millionen Jahren und endet vor rund 66 Millionen Jahren. Die Meeressaurier sind am Ende der Kreide-Tertiär-Grenze zusammen mit den Dinosauriern als Folge des Asteroideneinschlags ausgestorben. Mit einer Frage der Besucher ist auf jeden Fall zu rechnen, betonte Herkner: „Diese Frage kommt immer wieder: Woher wissen wir das alles über die Meeressaurier? Sie sind doch längst ausgestorben.“ Darauf gibt es mehrere Antworten. So liefern erhaltene Fossilien wertvolle Erkenntnisse über die Körperform und Skelette der Tiere. Das ermöglicht die Rekonstruktionen. Die Wissenschaft der Biomechanik lässt Rückschlüsse vom Skelett auf die Bewegungsarten der Saurier zu. Erkenntnisse über die Ernährung gab es über die gefundenen Mageninhalte. Lediglich über die Farbe der Meeressaurier weiß man nichts. „Hier ist die Fantasie gefragt“, so Herkner.
160 originale Exponate gibt es in der Ausstellung, dazu 18 Abgüsse und 22 lebensechte Rekonstruktionen von Sauriern. Jedes Tier, jedes Erdzeitalter hat eine umfassende Geschichte. „Highlight ist sicher unser digitales Meeresaquarium, in dem sich die Meeressaurier tummeln“, erläuterte Peter Miesbeck. „Hier passiert sehr viel. Die Besucher sehen nicht einfach einen Film. Wir haben jedes Tier programmiert, es folgt seinem eigenen Algorithmus und taucht immer wieder in einer anderen Ecke auf.“

Die Ausstellungsführer gehen jetzt mit großem Engagement ans Lernen. Allein auf sich gestellt sind sie nicht.
„Jeder bekommt ein eigenes Drehbuch für die Ausstellung“, betonte Miesbeck.
„Außerdem wird es noch weitere Informationsveranstaltungen und vor Ausstellungseröffnung noch eigene Führungen mit dem Kurator geben.“

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