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Klangbilder voll duftiger Farbigkeit

Meisterkonzert mit Milos Karadaglic und Orchestra de Cadaqués im KU‘KO

Obwohl im Einführungsvortrag gar nicht angekündigt, war es ausgerechnet Maurice Ravels Ballettmusik „Ma mère l´oye“, die das Publikum im letzten Meisterkonzert dieser Saison im Kultur- und Kongresszentrum zu wahren Begeisterungsstürmen hinriss. Die jungen Musiker des Orchestra de Cadaqués spielten dieses feinsinnig-sinfonische Werk mit einer Zartheit und Durchsichtigkeit, die beglückte. Die einzelnen Märchenszenen besaßen einen jeweils völlig unterschiedlichen Charakter, schufen eine Stimmung voller exotischer Farbigkeit und naiver Anmut. Klangschön waren die Soli der Hörner, das nasale Melodik der Flöten und der herbe, geheimnisvolle Ton der Streicher.

Joaquin Rodrigos „Concertio de Aranjuez“ versetze die Hörer in die Welt der Spanischen Musik. Gitarrenvirtuose Milos Karadaglic entlockte seinem Instrument filigrane Akkorde, schien die Gitarre zu liebkosen und zu umschmeicheln. Der smarte Solist schuf einen Klangzauber, dem sich niemand entziehen konnte. Das Orchestra de Cadaqués begleitete den Virtuosen, der als Zugabe eine liebliche Romanze und den Tanz des Müllers von Manuel de Falla spielte, mit jugendlichem Elan und spielerischer Leichtigkeit.

Ein wenig wie Filmmusik klang hingegen das erste Werk, eine Bearbeitung von Enrique Granados` „Goyescas“. Da wogten die Streicher, da lärmten die Bläser als gelte es, die musikalische Kulisse für eine tänzerisch-schwungvolle spanische Nacht zu schaffen. Auch schienen sich die an Goya angelehnten einzelnen Klangbilder mit ihren eigentlich unterschiedlichen Stimmungen nicht wesentlich zu unterscheiden. Für die Hörer war’s aber, ebenso wie am Ende die temperamentvolle Zugabe, ein dennoch effektvolles, heftig umjubeltes Musikstück Georg Füchtner

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