Mitgliederversammlung des Kinderschutzbundes Rosenheim
40 haupt- und 200 ehrenamtliche Mitarbeiter zählt der Kinderschutzbund Rosenheim e.V. Bei seiner diesjährigen Jahreshauptversammlung präsentierte sich der Verein als professioneller Träger der freien Jugendhilfe, der zusätzlich mit starkem bürgerschaftlichem Engagement punkten kann.
„Gibt es etwas Schöneres, als beim Kinderschutzbund tätig zu sein?“ fragte Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer und beantwortete die Frage dann selbst mit einem klaren Nein. Kaum ein anderer Verband schaffe es so, die Aufmerksamkeit für Kinder zu gewinnen. Die Babybegrüßungsfeste im Rahmen von Willkommen! seien mittlerweile ein „Riesenevent“. Sie sprach dem Kinderschutzbund abschließend „großen Dank für die hohe Kompetenz der Mitarbeiter und starkes Ehrenamt“ aus.
Landrat Wolfgang Berthaler bedankte sich ausdrücklich für die professionellen Angebote, die kontinuierlich und mit fachlich sehr qualifiziertem Personal durchgeführt würden. „Durch die neue Aufteilung der Regionen in der Jugendhilfe erhielt der Kinderschutzbund räumlich mehr Zuständigkeiten. Die Veränderungen in der Jugendhilfe trägt er immer konstruktiv mit.“ Auch im begleiteten Umgang bei getrennten Eltern sei ein hoher fachlicher Anspruch an die Mitarbeiter zu verzeichnen, einhergehend mit einer deutlichen Zunahme der Fallzahlen. Er bedankte sich für die ausgezeichnete Zusammenarbeit, „bitte weiter so zum Wohl von Stadt und Landkreis“.
Nach einem Rückblick auf die Tätigkeit des Vorstands im vergangenen Jahr durch Vorsitzende Anna-Maria Ehrlicher, die dem Kinderschutzbund eine positive Entwicklung bescheinigte, stellte Geschäftsführerin Marianne Guggenbichler den Geschäftsbericht des Jahres 2017 vor. In der Stadt Rosenheim ist der Kinderschutzbund sowohl als Träger der Jugendhilfe im Sozialraumteam Nord, als auch mit der Freiwilligenagentur Rosenheim Nord im Rosenheimer Norden aktiv, die regionale Stadtteilarbeit und der Sozialraum sind dadurch eng verknüpft. Der Babybegrüßungsdienst „Willkommen“ erstreckt sich dagegen auf das gesamte Stadtgebiet.
Jugendhilfeträger
Im Landkreis Rosenheim konzentrierte sich die Arbeit als Jugendhilfeträger auf die Regionen mit den 16 Gemeinden rund um Wasserburg und das Mangfalltal mit sechs Gemeinden. Hier wurden insgesamt 115 Jugendhilfemaßnahmen durchgeführt, von der Sozialpädagogischen Familienhilfe über Erziehungsbeistandschaften bis hin zum begleiteten Umgang.
Auch die Familienpaten sind in den Regionen Wasserburg und Mangfalltal aktiv, hier betreuten 18 ehrenamtliche PatInnen insgesamt 32 Kinder, angeleitet durch eine Fachkraft des Kinderschutzbundes. Das Mehrgenerationenhaus Wasserburg, das letztes Jahr bereits sein zehnjähriges Bestehen feiern konnte, erreichte 2017 mit seinen 13 haupt- und 60 ehrenamtlichen Kräften insgesamt mehr als 1700 Personen und pflegte den Kontakt zu 77 Kooperationspartnern.
Erste Anlaufstelle waren für Eltern mit kleinen Kindern das Mütter-Väter-Zentrum in Rosenheim und der Eltern-Kind-Burgtreff in Wasserburg. Circa 195 Eltern besuchten diese Einrichtungen, davon 105 Familien aus der Stadt Rosenheim und 90 aus dem Landkreis. Bei 16 Elternkursen mit unterschiedlichen Schwerpunkten 18 Vorträgen zu Erziehungsthemen informierten sich Eltern und Großeltern, wie der Alltag mit Kindern besser gelingen kann.
Auch Kinder getrennt lebender Eltern fanden Unterstützung in der zweimal jährlich stattfindenden Gruppe für Kinder aus Familien in Trennungs-/Scheidungssituation. Dabei ist die Leitung jeweils durch eine weibliche und männliche Fachkraft gesichert. Durch eine Fortbildung zweier Mitarbeiter kann dieser Kurs nun auch in Wasserburg angeboten werden.
Großes Interesse zeigten die Schulen in Stadt und Landkreis am Projekt Medienlöwen: 33 Trainings für Kinder der 3. bis 7. Klasse aller Schulformen wurden durchgeführt, um die Kinder fit für den Umgang mit den Medien zu machen.
817 Beratungen am Kinder- und Jugendtelefon, 104 am Elterntelefon und 1402 beantwortete E-Mails der E-Mailberatung für Kinder und Jugendliche, das ist die Bilanz der ehrenamtlichen Beratungsangebote in Kooperation mit Nummer gegen Kummer e.V.
Von großer Bedeutung ist der Besuchsdienst Kind im Krankenhaus nach wie vor für die Schön Klinik Vogtareuth, an der die Ehrenamtlichen letztes Jahr fast 600 Stunden in der Freizeitgestaltung der überwiegend sehr schwer erkrankten Kindern leisteten. Da die Verweildauer im Rosenheimer Klinikum im Durchschnitt bei drei Tagen liegt, unterstützten die Damen des Rosenheimer Besuchsdienstes beim Packen der Willkommen-Taschen und beim Flohmarkt anlässlich des Weltkindertages, bei dem gleichzeitig das 35-jährige Bestehen des Kinderschutzbundes mit einer Kinderaktion gefeiert wurde.
Mit einem großen Dank an den Landkreis Rosenheim sowie die Städte Rosenheim und Wasserburg, die vielen Kooperations- und Netzwerkpartner, Mitglieder und Spender schloss Guggenbichler.