Ein Lob für die Müllabfuhr
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Ein Lob für die Müllabfuhr

Landkreismüllabfuhr feiert 60-Jähriges – Feierstunde in Raubling

Das Wort „sauber“ steht im Bayerischen für ein Lob. Da es darüber hinaus auch wunderbar zum 60-jährigen Jubiläum der Landkreismüllabfuhr passt, nutzte es Landrat Wolfgang Berthaler in seiner Festansprache mehrmals um Komplimente zu verteilen. Politiker, Geschäftspartner und zahlreiche aktive und ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren zur offiziellen Jubiläumsfeier zur Landkreismüllabfuhr in Raubling gekommen.

Im September 1957 war der erste neue Müll-Lkw in Dienst gestellt worden. Berthaler lobte die Gründungsväter, die damals eine hygienisch einwandfreie Müllabfuhr verwirklicht haben. Ein „Sauber“ gab es zudem für die Verantwortlichen, die das System der Landkreismüllabfuhr stetig weiterentwickelten sowie für die Männer, die tagtäglich bei jedem Wetter draußen sind, um die Restmülltonnen zu leeren.

Der Landrat würdigte seine Amtsvorgänger sowie die Kreisrätinnen und Kreisräte, die sich einer Privatisierung der Landkreismüllabfuhr verweigerten. Der Landkreis Rosenheim gehört zu den wenigen Kommunen in Bayern, die Müllentsorgung und Wertstoffsammlung durch einen landkreiseigenen Betrieb gewährleisten. Das funktioniert, wie beispielsweise die Müllgebühren zeigen. Sie werden derzeit neu kalkuliert, teilte Berthaler mit, die Tendenz ist, dass wir weiter senken können. Vor fünf Jahren waren die Müllgebühren um rund 20 Prozent gesenkt worden, nachdem sie zuvor 17 Jahre stabil geblieben waren.

„Sauber!“

Das letzte „Sauber“ verdienen sich die Bürgerinnen und Bürger, sagte der Landrat. Sie sammeln Wertstoffe und reduzieren so die Restmüllmenge. Das lässt sich auch klar belegen, denn in den vergangenen 20 Jahren sank die Restmüllmenge um über 8000 Tonnen, obwohl im gleichen Zeitraum die Einwohnerzahl des Landkreises um etwa 20 000 anstieg.

„Modern und leistungsstark“

„Wir haben einen modernen, leistungsstarken und wirtschaftlich arbeitenden landkreiseigenen Betrieb mit fast 130 Mitarbeitern. Ich bin überzeugt davon“, sagte Berthaler, „dass er auch in Zukunft die Herausforderungen der Abfallwirtschaft meistern wird.“ Der Landrat kündigte weitere Baumaßnahmen am Standort Raubling an. So werden das Sozialgebäude erweitert sowie ein Werkstatt- und Verwaltungsgebäude einschließlich Waschanlage für Lkw errichtet.
Altöttings Landrat Erwin Schneider war in seiner Funktion als Vorsitzender des Zweckverbands Abfallverwertung Südostbayern nach Raubling gekommen. Der Verband betreibt die Müllverbrennungsanlage in Burgkirchen. Wir sind mitverantwortlich dafür, dass ihr Restmüll umwelt-schonend beseitigt wird, meinte Schneider. Aus eigener Erfahrung weiß er, dass das nicht überall so ist. Wir leben auf einer Insel der Glückseligen, sagte Schneider und nannte als ein Beispiel das er selbst gesehen hat den Libanon. Weil die einzige Mülldeponie des Landes übervoll ist, wird der Müll über eine Rampe ins Mittelmeer gekippt.

Der Altöttinger Landrat erinnerte an die 1980er-Jahre, als „das bessere Müllkonzept“ die politische Debatte in den Landkreisen beherrschte. Unser Konzept stammt aus dieser Zeit, so Schneider. Der Zweckverbandsvorsitzende bedankte sich für die Zusammenarbeit: Der Landkreis Rosenheim ist ein unverzichtbarer Partner.

Glückwünsche

Glückwünsche zum Jubiläum gab es zudem von den Bürgermeistern Felix Schwaller aus Bad Aibling und Olaf Kalsperger aus Raubling. Schwaller nannte die Abfallwirtschaft im Landkreis eine Erfolgsgeschichte und einen Riesenbeitrag für den Umweltschutz. Kalsperger hob den guten Ruf der Müllabfuhr hervor und lobte das gute Zusammenspiel mit der Bevölkerung.

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