Mangfallbrücke in Kolbermoor wieder für Verkehr freigegeben
Nach einer Bauzeit von elf Monaten konnte Landrat Wolfgang Berthaler die Mangfallbrücke in der Brückenstraße in Kolbermoor wieder für den Verkehr freigeben. Das gut 50 Meter lange und 14 Meter breite Bauwerk kostete 2,1 Millionen Euro. Weil die Brückenstraße Teil der Kreisstraße RO 13 ist, war es Aufgabe des Landkreises Rosenheim, die alte Mangfallbrücke, die erhebliche Schäden aufwies, durch einen Neubau zu ersetzen.
Die Geometrie der neuen Brücke orientiert sich an der alten und sie wurde im selben Radius hergestellt. Im Süden des Neubaus steht an der Ampel mehr Platz für die Fußgänger zur Verfügung. Weil die alte Brücke nur knapp über dem Wasserspiegel eines 100 jährlichen Hochwassers lag, wurde die neue höher gebaut. Aus diesem Grund nutzte die Stadt Kolbermoor den zeitgleichen Ausbau der Oberen und Unteren Mangfallstraße, um sie im Bereich der Brückenstraße so weit wie möglich anzuheben. Der Freibord, also der Abstand zwischen dem Wasserspiegel eines 100 jährlichen Hochwassers und der unteren Kante der Brücke, beträgt jetzt 86 Zentimeter.
Die Versorgungsleitungen, die in der alten Brücke verliefen, wurden vor Baubeginn in einem Düker, gemeint ist eine Art Unterführung, unter der Mangfall verlegt. Weil der Baugrund schwierig ist, wurden am Pfeiler 36 Bohrpfähle in den Flussgrund eingebracht. Um auch während der Bauzeit für ein Hochwasser gerüstet zu sein, wurde das Brückenbauwerk überhöht auf einem Traggerüst hergestellt und abschließend mit Hilfe von Hydraulikpressen um etwa 1,60 Meter abgesenkt.
Bei allen Planungen wie beispielsweise barrierefreie Übergänge, die Ampelanlage, die Beleuchung, das Brückengeländer oder die verbesserte und verkehrssichere Geh- und Radwegführung stimmte sich die im Landratsamt zuständige Hoch- und Tiefbauabteilung eng mit der Stadt Kolbermoor beziehungsweise mit den Fachbehörden wie die Untere Straßenverkehrsbehörde und die Polizeiinspektionen in Rosenheim und Bad Aibling ab.
Die alte Mangfallbrücke aus dem Jahr 1964 wurde damals für die Lastklasse 30 Tonnen bemessen. Als bei einer Überprüfung im Jahr 2014 erhebliche Schäden festgestellt wurden, entschied man als Sofortmaßnahme sie auf 16 Tonnen zu begrenzen. Gleichzeitig begann das Kolbermoorer Ingenieurbüro Fritsch mit der Planung einer neuen Brücke. Sie wurde von der Habau, Hoch- und Tiefbaugesellschaft m.b.H aus Perg in Österreich realisiert. Das Unternehmen ver-baute unter anderem 140 Tonnen Schlaff- und Spannstahl sowie 650 Kubikmeter Beton.