„Forscherinnen-Camp“ bei der Kathrein-Werke KG und der Hochschule Rosenheim
Schülerinnen aus ganz Bayern haben beim ersten „Forscherinnen-Camp“ bei der Kathrein-Werke KG und der Hochschule Rosenheim die technischen Grundlagen für Filterplatinen für eine Mobilfunkantenne untersucht und praxisbezogen erarbeitet. Die zwölf Teilnehmerinnen haben dafür fünf Tage lang gemeinsam mit jungen Ingenieurinnen und Dozentinnen geforscht, analysiert und experimentiert. Wie es den Jugendlichen selbst gefallen hat? „Das Forscherinnen-Camp macht Spaß und ist eine tolle Art, seine Ferien zu verbringen“, sagt Elene Mamaladze aus Rosenheim.
„Ich habe neue Leute kennen gelernt und jetzt die Bestätigung, dass ein technisches Studium das richtige für mich ist.“ Auch Mit-Camperin Isabell Kosel aus Poppenricht hat es gefallen: „Technik ist für mich logisch. Man kann viel ausprobieren und dadurch ist es leichter zu verstehen.“
Von Unternehmens- und Hochschulseite hieß es daher bei der Abschlusspräsentation: „Forscherinnen-Auftrag erfolgreich erfüllt!“ Die Gymnasiastinnen und Fachoberschülerinnen präsentierten anschließend ihre Ergebnisse Eltern und Ehrengästen.
Mit dabei war auch Jörg Böcker von den bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbänden „bayme vbm“, die das Bildungsprojekt finanziell und ideell fördern: „Damit unsere Unternehmen innovativ und wettbewerbsfähig bleiben, brauchen sie hochqualifizierte Nachwuchskräfte in technischen Bereichen. Wir möchten Frauen für diese Berufe begeistern und somit wertvolles Potenzial wecken.“ Bisher interessierten sich noch zu wenige von ihnen für bislang männerdominierte Berufe, so Böcker weiter. Häufig, weil Mädchen gar nicht wüssten, dass sie auch im Maschinen- oder Fahrzeugbau kreativ sein oder etwas für den Umwelt- und Klimaschutz tun können. Die „Forscherinnen-Camps“ können dabei helfen, wie eine Studie zeigt. Diese hat der Projektträger, das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft e. V. (bbw), in Auftrag gegeben.
Laut Evaluationsergebnissen wollen rund 75 Prozent der Teilnehmerinnen nach dem Camp-Besuch ein technisches oder naturwissenschaftliches Studium ergreifen. Ebenso viele geben an, dass der Blick hinter die Kulissen der beste Weg ist, um sich zu informieren. Die Mehrheit ist überzeugt, sich auch in einer Männerdomäne durchsetzen zu können.
An den „Forscherinnen-Camps“, die 2007 gestartet sind, beteiligen sich in diesem Jahr neun Unternehmen und ebenso viele Hochschulen. Organisiert und verantwortet werden die Camps vom bbw. Sie sind, bis auf die Kosten für An- und Abreise, für die Mädchen kostenlos. Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie fördert Projekte für Jugendliche und insbesondere für Mädchen und junge Frauen. Unter www.tezba.de gibt es weitere Informationen.